Leben und Lieben in L.A.
von Willard Carroll ab 29. Juni
Epische Vielpersonenfilme aus Los Angeles sind in: nach „Short Cuts“ und „Magnolia“ nun das (schon 1998, also vor Andersons Meisterwerk gedrehte) Melodram von Willard Carroll. Im Vergleich hat der bislang unauffällige Regisseur schlechte Karten. Dennoch überzeugt der Film (im Original: „Playing By Heart“) wegen des grandios aufspielenden Schauspielensembles. Ein altes Ehepaar (Gena Rowlands, Sean Connery) streitet sich wegen einer angeblichen Affäre des Mannes vor 25 Jahren; eine Theaterregisseurin (Gillian Anderson) leidet unter Kontaktängsten; eine Ehefrau (Madeleine Stowe) will von ihrem Lover nur Sex; ein HIV-positiver Yuppie (Ryan Philippe) wehrt sich gegen hartnäckige Avancen einer Schönen (Angelina Jolie); ein Aids-Kranker (Jay Mohr) stirbt im Beisein seiner Mutter (Ellen Burstyn); ein einsamer Säufer (Dennis Quaid) erzählt in Bars jeder Zufallsbekanntschaft eine andere tragisch endende Liebesgeschichte. Eine Frage bleibt bis zum Schluss offen: Was in aller Welt verbindet diese Charaktere? Carroll wartet mit einer Pointe auf.