„Leaving Neverland“: Regisseur gesteht Fehler bei Detail der Anschuldigung
In der Doku über die angeblichen Missbrauchsopfer von Michael Jackson ist offenbar eine Unstimmigkeit bei einem wichtigen Detail aufgetaucht – Dan Reed gibt das auf sehr spezielle Art zu.
Dan Reed, der Regisseur der „Leaving Neverland“-Doku, hat einen Fehler bei einem Detail in seinem Film gestanden. Ein bestimmtes Schlüsselelement, das von einem der Ankläger, James Safechuck, im Film dargestellt wird, könnte nicht vollständig der Wahrheit entsprechen.
In der umstrittenen Dokumentation erzählt Safechuck von einer Szene, in der er an einem Bahnhof-Nachbau der Neverland-Ranch von Michael Jackson angegangen worden wäre.
Ein Biograf des 2009 verstorbenen Popstars, Mike Smallcombe, bestreitet das, weil die Zugstation erst zwei Jahre nach dem Ende der angeblichen Übergriffe gebaut wurde.
Fragwürdige Anekdoten
Als Beweis legte Smallcombe eine Baugenehmigung vom Santa Barbara County vor, die am 2. September 1993 ausgestellt und damit nach den von Safechuck geschilderten Missbräuchen eröffnet wurde.
Der Ankläger behauptete jedoch, dass er als Kind vier Jahre lang zwischen 1988 und 1992 von Jackson missbraucht worden wäre, unter anderem an jenem Ort.
Regisseur Dan Reed antwortete auf Smallcombes Post, indem er zwar nicht das ausgestellte Datum auf dem Bauplan in Frage stellte, jedoch das Ende des Datums von Jacksons Missbräuchen an Safechuck.
So schrieb er auf Twitter: „Ja, es scheint keinen Zweifel am Datum der Station zu geben. Das Datum, bei dem sie falsch liegen, ist das Ende des Missbrauchs.“
Auch Wade Robson, den zweiten Ankläger aus „Leaving Neverland“, bezeichnete der Biograf als Lügner. Robson behauptet in der Doku, dass er nicht mit auf einen Familienausflug zum Grand Canyon gefahren ist und mit Jackson allein gelassen wurde.
Die Mutter des Anklägers allerdings schrieb in beglaubigten Dokumenten von 1993 und 2016, dass die „ganze Familie“ beim Trip dabei gewesen wäre.
So twitterte Mike Smallcombe: „Wade Robson erzählte eine detaillierte Geschichte darüber, wie er behauptete, zum ersten Mal missbraucht worden zu sein. Wie seine Familie ihn auf Neverland allein ließ und zum Grand Canyon ging. Dies kann nun als falsch nachgewiesen werden. Und doch konnte er es der Welt erzählen, ohne jede Kontrolle.“
Ankläger wollen doch nur Gerechtigkeit
Dan Reed räumt diese Ungenauigkeiten ein, betont aber, dass die beiden Männer keine Auszahlungen aus dem Nachlass des Sängers, sondern nur Gerechtigkeit wollen.
Der Regisseur beschrieb Robson und Safechuck als „sehr glaubwürdige Zeugen“ und bestand darauf, dass es starke und handfeste Beweise für ihre erschütternden Behauptungen gebe.