Lars von Trier wird in Parkinson-Pflegezentrum behandelt

Der gesundheitliche Zustand des „Melancholia“-Regisseurs hat sich deutlich verschlechtert.

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Seit 2022 weiß Lars von Trier, dass er an der Parkinson-Krankheit leidet. Der Regisseur machte seine Diagnose damals öffentlich, bekundete aber, in guter Verfassung zu sein. Damals sagte er, dass er sich gegen die Symptome behandeln lasse.

Inzwischen hat sich der Zustand offenbar deutlich verschlimmert. Wie am Mittwoch (12. Februar) bekannt wurde, musste sich Lars von Trier nun in ein Parkinson-Pflegezentrum begeben.

Louise Vesth, eine Produzentin seiner Produktionsfirma Zentropa, schrieb auf Instagram: „Lars ist derzeit in einem Pflegezentrum untergebracht, das ihm die Behandlung und Pflege bieten kann, die sein Zustand erfordert. Es ist eine Ergänzung zu seiner eigenen privaten Unterkunft. Lars geht es den Umständen entsprechend gut.“

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Zuletzt hatte der Regisseur mit „Geister – Exodus“ im Jahr 2022 eine Fortsetzung seiner preisgekrönten „Geister-Serie aus den 90ern vorgelegt, die sowohl Fans des Formats als auch Kritiker begeisterte. Sein letzter Kinofilm „The House That Jack Built“ kam allerdings bereits 2018 auf die Leinwand.

Lars von Trier wird für seine Filme verehrt und verachtet

Lars von Trier gilt als einer der profiliertesten Filmemacher des europäischen Autorenkinos. Bereits sein Debütfilm „The Element Of Crime“, ein komplexes Neo-Noir-Experiment, nachdem sich die Band um Sven Regener später benannte, erregte international Aufmerksamkeit. Der Däne begründete die Dogma-Bewegung (nur Handkamera, kein künstliches Licht, kaum Nachbearbeitung) und gewann zahlreiche Preise mit Filmen wie „Idioten“, „Breaking The Waves“, „Dancer In The Dark“ (mit Sängerin Björk in der Hauptrolle) und „Dogville“.

Mit der sogenannten Depressions-Trilogie um „Antichrist“, „Melancholia“ und „Nymphomaniac“ fand er eine ideale Verbindung zwischen radikal philosophischer und suggestiver Erzählweise und einer fast klassischen Inszenierung, die ihm viel Lob einbrachte. Mit einer Bemerkung, er könne Adolf Hitler als Mensch gut nachvollziehen, löste von Trier indes nach der Premiere von „Melancholia“ in Cannes einen Skandal aus und wurde vom Film-Festival zeitweise verbannt.

Immer wieder hatte der Regisseur mit seinen Filmen große Kontroversen ausgelöst. Manche warfen ihm ein misogynes Weltbild vor, weil in vielen seiner Filme Frauen verletzt, gedemütigt oder getötet werden. Auch die Arbeit mit ihm bereitete vielen Schauspielerinnen und Schauspielern Probleme. 2017 warf ihm Björk vor, dass er sie während der Dreharbeiten sexuell belästigt haben sollte. Der Regisseur bestritt die Vorwürfe.