Kulturstaatsministerin Grütters: Weitere 1,5 Mrd. Euro zur Unterstützung der Kulturszene erforderlich
Deutschlands Kultur leidet auch im zweiten Lockdown massiv – nun geht den wenigen staatlichen Hilfen noch das Geld aus.
Die Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat gefordert, die deutsche Kulturszene mit zusätzlichen 1,5 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt zu unterstützen. Schon im Dezember hatte die CDU-Politikerin laut dpa dafür plädiert: „Wir brauchen vermutlich mindestens doppelt soviel Geld, zumal die eine Milliarde Euro eine Antwort auf die ersten Schließungen im Frühjahr war, bei der wir den zweiten, deutlich längeren Lockdown noch gar nicht eingepreist hatten.“
Das Geld, das zur Überbrückung im Sommer 2020 bereitgestellt worden war, sei mittlerweile fast aufgebraucht. Gegenüber „BR Klassik“ erklärte die Politikerin kürzlich: „Von der einen Milliarde sind 900 Millionen Euro belegt. […] Deshalb brauchen wir auf jeden Fall mehr Geld. Und dieses System, ,Neustart Kultur‘, was wir mit den Verbänden gemacht haben, funktioniert ja offensichtlich. Da muss kein Rad neu erfunden werden.“ Ohne weitere Hilfen drohe ein „immenser Schaden für den kulturellen Reichtum“, so Grütters.
Bund hat 30 Milliarden Euro für zusätzliche Ausgaben vorgesehen
Am Donnerstag (27.01.2021) wird Monika Grütters ihre Forderung im Haushaltsausschuss vorbringen. Finanzminister Olaf Scholz hatte erklärt, das weitere 30 Milliarden Euro für Corona-Mehrausgaben im Jahr 2021 bereitgestellt würden – somit könnte für die Kulturszene eine erneute finanzielle Unterstützung vom Bund kommen.
Fehlstart für „Neustart Kultur“?
Bislang konnten viele Neustart-Projekte der Kulturszene noch nicht realisiert werden. Dies liegt an der späten Freigabe im September und dem Lockdown seit November. Laut „Tagesspiegel“ sei von 34.000 Anträgen ein Drittel bewilligt worden. Viel sei bislang aber entweder nicht ausgezahlt worden oder konnte nicht ausgegeben werden.