Krebskranker Andy Taylor von Duran Duran schreibt einen Brief an die Band: „Es gibt keine Heilung“
Schockmoment bei „Hall of Fame“-Zeremonie. Der englische New-Wave-Gitarrist hat Prostata-Krebs im Endstadium
Es war ein bewegender Moment bei der Aufnahmezeremonie in die „Rock and Roll Hall of Fame“. Im Microsoft Theater in Los Angeles standen die englischen New-Wave-Recken Simon Le Bon (voc), Nick Rhodes (keyb), John Taylor (bass) und Roger Taylor (dr), auch bekannt als Duran Duran, voller Stolz über die US-Wertschätzung vor ihrem Gala-Publikum. Einer fehlte: Gitarrist Andy Taylor (61).
Wie verschiedene US- und UK-Medien berichten, darunter „The Guardian“ oder „Vulture“, verlasen die Bandkollegen im Auditorium aus einem Brief des Abwesenden. Darin wurde bekannt gegeben, dass bei Taylor vor vier Jahren Prostatakrebs diagnostiziert wurde. Nach anfänglichen Therapie-Erfolgen wäre mittlerweile das „Vierte Stadium“ diagnostiziert. Das bedeutet, eine Heilung ist so gut wie ausgeschlossen.
Anlässlich der Ehrung in Los Angeles sollte das Quintett aus Birmingham zum ersten Mal seit 17 Jahren wieder gemeinsam auftreten; nachdem sie sich zuletzt 2004 für eine Welttournee und das Album „Astronaut“ zusammengefunden hatten. Da er sich weiterhin in ärztlicher Behandlung befindet, war es Andy Taylor nicht möglich aus seiner Wahlheimat Ibiza an die US-Westcoast zu fliegen
Duran Duran war die erste Band, die während der „Hall of Fame“-Inauguration am Samstag (05. November 2022) geehrt wurde. Duran Duran spielten ihren Erstlingserfolg „Girls on Film“ von 1981, der noch weit mehr wave-elektronischer geprägt gewesen ist, als etwa der bekannteste Nachfolgehit „The Wild Boys“ aus der Ära der mega-aufwändigen Videos mit Millionen-Budget. Duran Duran spielten in Los Angeles auch „Hungry Like the Wolf“ oder „Ordinary World“.
„Ich möchte jedem meiner Brüder in dieser großartigen Band danken“, so Andy Taylor in seiner Botschaft, die gemeinsam verlesen wurde. Sein Zustand wäre in diesen Tagen nicht „unmittelbar lebensbedrohlich, doch gibt es keine Heilung!“ Seine Therapie hätte ihm lange geholfen. Doch nun habe er einen Rückschlag erlitten.
„Trotz aller Anstrengungen meines Teams musste ich mir eingestehen, dass es nicht ging. Ich wäre körperlich wie geistig an meine Grenzen gestoßen. Jedenfalls Null Zweifel daran, dass ich von der ganzen Chose komplett begeistert war. Ich habe mir sogar eine neue Gitarre zugelegt. Eine, mit der ich es hätte richtig krachen lassen können!“
Abschließend dankte Andy Taylor, der sich nach dem Duran-Split 1986 mit seiner Band Power Station einen Namen gemacht hatte, noch seiner Frau Tracey, mit der er seit 40 Jahren zusammen ist – und seinen Kinder Andy, Georgie, Bethy und Izzy, sowie seinen Enkeln.