Kraftklub von 0 auf 1 in den Albencharts und hier im Interview

Wir schrieben über "Mit K", das Debüt der Chemnitzer Kraftklub: "Nach ihren weitgehend ausverkauften Touren dürfte das ein Selbstläufer werden." Volltreffer! Das Album ging von 0 auf 1. Hier noch mal unser Videointerview.

Man kann Kraftklub nicht vorwerfen, es sich leicht gemacht zu haben: Der Hype, der im vergangenen Jahr um die junge Band aus Chemnitz – oder „Karl-Marx-Stadt“ wie sie selber sagen – aufkam, war hart erspielt, in langen Touren, die Kraftklub auch und vor allem dorthin führte, wo sie herkommen: in die popkulturelle Provinz.

Aber nicht nur die Live-Präsenz, auch ihre Musik und vor allem ihre Lyrics entkräfteten die Vorurteile, die ihnen anfangs entgegenschlugen. Für „Atzenmusik“ sind Songs wie „Zu jung“, „Eure Mädchen“ und „Ich will nicht nach Berlin“ dann doch ein Spur zu ironisch und intelligent.

Wir haben Philip Roth zehn Jahre danach gelesen / unsere Eltern kiffen mehr als wir / egal wo wir hinkommen / unsere Eltern waren schon vor uns hier“, singen sie zum Beispiel in „Zu jung“ – und im Falle von Kraftklub scheint das sogar zu stimmen, denn Sänger Felix Kummer und Bassist Till Kummer (die sich beide bei Kraftklub Brummer nennen) sind die Kinder von Jan Kummer – dem Mitbegründer der DDR-Avantgarde-Band AG Geige. Wie will man denn noch rebellieren, wenn der Vater einen Song wie „Fischleim“ geschaffen hat?

Das Kraftklub Debüt „Mit K“ (das man hier durchhören kann) hat viele von diesen Songs, die zwar musikalisch für die „Scheissindiedisko“ geschrieben sind gegen die sie ansingen (und oft an den für den Indie-Dancefloor zurechtgehackten Riffs kranken), die dann aber mit Wortwitz und Catchiness punkten.

Wir trafen die Band zum Interview und sprachen mit Kraftklub über den Vorwurf des Abkupferns, das Musikmachen in der Provinz – und wir fragten noch einmal nach, wie es dazu kam, dass sie im Clip zu „Ich will nicht nach Berlin“ auf dem Dach des Springer-Gebäudes landeten.

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