Kollektive Mutation
Das ist so eine Art kollektiver Mutation: Wie viele Bands mit dem Etikett „Emo“ auf der Stirn wenden sich auch die Get Up Kids auf ihrem neuen Album, „On A Wire“, von allzu garstigen Gitarren ab und schieben allen lärmigen Tand zugunsten eher besonnener Arrangements ab. Emo ist für sie ein Treppenwitz, Highschool-Rock-Unfug, und die Get Up Kids fühlen sich längst erwachsen – Kinder wurden geboren, Ehen geschlossen und Häuser gekauft, und nun kommt das erwachsene Leben auch in ihrer Musik an. „Man macht die Dinge hier, um eine gute Zeit zu haben“ sagt Dewees und schämt sich etwas für das Klischee. „Irgendwie ist man in Kansas City zu weit weg von den Küsten, um sich allzu große Gedanken über Moden und Überschriften und so zu machen. Man macht halt, was einem gefällt.“