König des Kajal
Im Februar vor 40 Jahren nahm die Ära Queen ihren Anfang. Sänger FREDDIE MERCURY entwickelte sich dabei zum Gesamtkunstwerk
Am Neujahrstag 1973 begann eine neue Ära für die Britischen Inseln; und das nicht nur für die sich rapide wandelnde Musikszene. Das United Kingdom und die Republik Irland traten nach langen Verhandlungen der Europäischen Gemeinschaft bei. An einem nasskalten Tag im Februar wiederum, es war genau genommen der 5., tauchte eine Rockband namens Queen bei BBC-Legende John Peel auf. Peels „Radio Sessions“ (die erste nahm die Band Tomorrow im September ’67 auf) galten bereits als Ritterschlag für aufstrebende Nachwuchsbands. Und so stand das „funky, energetic English quartet“ (so der US-ROLLING STONE zum Debüt) im Vorhof einer großen Karriere. Die Aufnahmen aus den Beeb-Studios wurden zehn Tage später im Radio gesendet. Das Debütalbum „Queen“ war zu diesem Zeitpunkt bereits zu großen Teilen im Kasten. Dennoch sollte es noch bis zum 13. Juli dauern, bis die ersten zehn Songs der größten Opern-Rocker aller Zeiten in Großbritannien veröffentlicht wurden. Karrierestart für den 1945 auf Sansibar geborenen und in der Kronkolonie Indien aufgewachsenen Freddie Mercury. „In einer Woche, es muss 1973 gewesen sein, stammte der Track zum Trickfilm (der TV-Sendung „The Old Grey Whistle Test“, Anm d. A.) von einer noch unbekannten Band namens Queen. Er hieß ‚Keep Yourself Alive'“, schreibt der Londoner Publizist Sean O’Hagan im Bildband „Freddie Mercury – The Great Pretender“. Keep Yourself Alive? „Heute wissen wir“, so O’Hagan, „dass es vor allem eine Absichtserklärung war.“ ANNETT SCHEFFEL