Klavierstunden
Wieder ohne Verstärkung: TORI AMOS bringt bloß ihr Piano mit - und das ist gut so
Vielleicht ist es nur Pragmatismus, vielleicht hat Tori Arnos aber auch erkannt, dass sie ohne Band viel mehr Zauber verbreiten kann. Jedenfalls lässt sie ihre Mietmusiker diesmal zu Hause und bringt bloß ihr Piano mit. Darauf wird sie nun vor allem die teilweise verstörenden Cover-Versionen vom neuen Album „Strange Little Girls“ spielen.
Menschen, die sie vor einigen Wochen bei der Album-Präsentation in Hamburg sahen, kamen mit glänzenden Augen aus dem Saal und berichteten von einer seltsam magischen Atmosphäre. Dass man nicht rauchen, autstehen oder husten durfte – egal. Solche Kleinigkeiten vergisst man, wenn Arnos mit dieser eigenartigen, oft überkippenden Stimme vom „Cornflake Girl“ erzählt und davon, wie man all die Fallstricke überlebt, die einem das Leben so stellt. Es war zwar Madonna, die „What It Feels Like For A Girl“ sang, aber Tori scheint darüber noch besser Bescheid zu wissen. Und, wenn man sieht, wie sie sich ihren Songs hingibt, weiß man, das muss ein gutes Gefühl sein.