Kiss: Vinnie Vincent spricht über seine Geschlechtsidentität
Vinnie Vincent, einst Leadgitarrist von Kiss, äußert sich zur Frage, ob er sich als Frau oder Mann fühle.
Dieser Artikel erschien am 09. Mai 2023.
Vinnie Vincent, ehemals Gitarrist von Kiss (1982-1984), hat über Spekulationen zu seiner Geschlechtsidentität gesprochen. Der 65-Jährige sagt, es soll ein Geheimnis bleiben, ob er sich als Frau oder Mann fühlt.
Im Gespräch mit „Noize In The Attic“ (unten) antwortet Vincent zwar auf die Frage, ob er nun als Frau lebe, mit: „Nicht, dass ich wüsste.“ Schiebt dann aber hinterher: „Wenn ich daarauf nun einginge, wäre das Mysterium nicht mehr da. Und die Leute lieben das Geheimnis. Vielleicht sollte ich sagen: ‚Entscheidet selbst‘, aber dann würden sie ja einfach weiterreden.“
Vinnie Vincent, bürgerlich Vincent John Cusano, hat zwei Zwillingstöchter. Die Mutter seiner Kinder, AnnMarie Peters, wurde nach der Scheidung 1998 ermordet. Mit Kiss, die ihn 1984 wegen seines exaltierten Gitarrenspiels rauswarfen, hat der Musiker inzwischen Frieden geschlossen.
Bei der Atlanta Kiss Expo im April 2018 sah er Gene Simmons, mit dem er in der Vergangenheit auch einen Rechtsstreit führte, zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten wieder.
Eine Kampagne aus New York setzt sich aktuell dafür ein, die Straßen West 23rd Street und 8th Avenue in New York der Band Kiss zu widmen und sie umzubenennen. An dieser Ecke entstand 1975 das Cover-Foto des Albums „Dressed to Kill“, auf welchem die vier Bandmitglieder im Anzug zu sehen sind. Um die Kampagne vorzustellen, hält das Planning Committee of Manhattan am 17. April ein öffentliches Event in New York ab. Das soll Bürger:innen die Möglichkeit für Fragen und Anregungen bieten. Wie die Straßen heißen könnten, steht derweil noch zur Diskussion. Vorschläge dazu sind noch nicht bekannt.
„Dressed to Kill“ kam vor dem großen Erfolg
1975 produzierten Kiss gemeinsam mit Casablanca Records ihr drittes Studioalbum „Dressed to Kill“. Das Label hatte zu diesem Zeitpunkt finanzielle Schwierigkeiten und wollte mit dem Album seine Existenz retten. Um sie möglichst schnell auf LP-Länge zu bringen und zu verkaufen, wurde die Platte mit längeren Pausen zwischen den Songs gestreckt. Casablanca-Records-Chef Neil Bogart produzierte das Werk zudem selbst, um Kosten zu sparen.
Das Album brachte zwar nicht den erwünschten Umsatz ein, überbrückte aber zumindest die Zeit, bis die Band im September 1975 ihr Live-Album „Alive!“ veröffentlichte. Mit „Alive!“ gelang Kiss der große Durchbruch als Rock-Band.
Von dem Erfolg profitierten sowohl das Quartett als auch Casablanca Records, das sich dadurch in der Musikbranche etablieren konnte.
Ein besonderer Ort
Der Ort, an dem der Fotograf Bob Gruen 1975 das Cover für „Dressed to Kill“ schoss, steht symbolisch für eine Zeit der Band, in der das Ausmaß ihres Erfolgs nicht ersichtlich war – weder für die Mitglieder, noch für die Öffentlichkeit.
Bob Gruen auf seinem Instagram-Account:
Interessant: Die Anzüge die Paul Stanley, Gene Simmons und Ace Frehley auf dem Foto tragen, sind geliehen. Nur Peter Criss besaß zu diesem Zeitpunkt einen eigenen Anzug.
Wenn die Straßen an der Ecke des „Dressed to Kill“-Cover Fotos tatsächlich der Band gewidmet werden, wäre das eine Ehrung der etwa 50 Jahre alten Band-Geschichte.