Kiss: Gene Simmons sagt – Morrissey Top, Marr Flop

Kiss-Legende hält Johnny Marr für einen Niemand und singt das Lied des Geldes

Kiss-Bassist Gene Simmons macht sich so seine Gedanken im zeitweiligen Ruhestand. Er findet Zeit, dem Finanz- und Wohlstands-Magazin „Forbes“ ein langes Interview zu gewähren, nachdem der Katalog der Song- und Markenrechte seiner Band im Frühjahr für über 300 Millionen Dollar an die Abba-nahe Investment-Firma Pophouse aus Stockholm gegangen sind.

Aus dieser Stimmung heraus lobt er die Oasis-Wiedervereinigung (vor allem aus finanzieller Hinsicht) und auch zu den Turbulenzen rings um The Smiths bezieht Simmons eindeutig Position.

Es kann lässt ihn absolut verblüfft zurück, dass Gitarrist Johnny Marr ein äußerst lukratives Angebot der AEG Entertainment Group für eine Wiedervereinigung der Manchester-Helden „ignoriert“ hat.

Gene Simmons: „Wer ist Johnny Marr?“

Simmons gibt den Hardliner und poltert los: „Werdet diesen Gitarristen los und holt jemanden anderen. Das interessiert niemanden. Sie wollen nur die Songs hören. Ich sage das immer und immer wieder. Wenn du die Straße entlang gehst, und, bei allem Respekt für Johnny Marr, bei den Leuten nachfragst: „Wer ist Johnny Marr?“, werden sie nicht wissen, von wem du redest.“

Es wäre völlig verrückt, geschätzte 100 Millionen Dollar abzulehnen. „Welcher andere Job würde dir sowas einbringen?“, so der Kiss-Veteran.

Morrissey enthüllte Ende August, dass er dem Angebot für eine 2025er-Tour von The Smiths bereits zugestimmt hatte. Doch dazu kam es nicht. Und: Morrissey gehe im November 2024 auf eine weitgehend ausverkaufte Tournee durch die USA. Marr würde weiterhin als Special Guest von New Order unterwegs sein. Weiterhin verkündet Morrissey auf seiner Website, dass Marr ein „Greatest Hits“-Album von The Smiths verhindert habe. Auch die Neuauflage der 1983er-Debütsingle „Hand In Glove“ würde vom Ex-Kollegen blockiert.

Zu den Kämpfen im Hause Smiths hat Simmons eine dezidierte Meinung, zumal Morrisseys (nie veröffentlichtes) letztes Album „Bonfire Of The Teenagers“ aus politischen Gründen flächendeckend abgelehnt worden ist. Die Labels würden die Musik eines Künstlers als Geisel nehmen.

„Mehr Macht für Morrissey, damit er seine Meinung sagt“

„Morrissey und ich haben ein paar Nettigkeiten ausgetauscht. Er ist ein großartiger Künstler, und ein lustiger dazu. Jeder Künstler und jeder Mensch hat das Recht, seine Meinung zu äußern. (…) Ich bin zufällig mit ihm einverstanden. Nebenbei bemerkt. Wokism‘ meint es absichtlich gut, aber es ist eine Menge Müll und Schwachsinn damit verbunden und im Grunde wird jeder eingeschüchtert, der nicht damit übereinstimmt. Wie ein Bäcker, der keinen Kuchen backen will, weil er religiös nicht mit einem Lebensstil übereinstimmt. An welchem Punkt hören individuelle Rechte auf, und wann muss man sich der Sache eines anderen beugen?“

Von daher postuliert er: „Ich finde, mehr Macht für Morrissey, damit er seine Meinung sagt. Und übrigens, wenn man den Kapitalismus ausnutzen will, indem man sich von einer Plattenfirma oder einer Konzertagentur Geld geben lässt, kann man es demjenigen wohl kaum verübeln.“

Kevin Mazur Getty Images for Live Nation
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