Kiss: Gene Simmons gegen Corona-„Verschwörungsidioten“
Gene Simmons von Kiss hat kein Verständnis für Gegner*innen der Corona-Impfung: Für ihn sei das Impfen wie Anschnallen und eine Selbstverständlichkeit.
Kiss-Bassist Gene Simmons und seine Band-Kollegen waren im vergangenen Jahr gleich mehrfach an Corona erkrankt, sodass Tour-Termine verschoben werden mussten. Aufgrund der Impfung hätte er jedoch „keine Symptome gehabt“, so der Musiker. Nun appellierte Simmons offen an alle bisherigen Gegner*innen der Impfung und erklärte, sie seien weiterhin eine Gefahr für sich und ihre Mitmenschen.
Gene Simmons ist ein „vorsichtiger Typ“
Einleitend erklärt Gene Simmons, er sei schon „immer ein vorsichtiger Typ gewesen“. Als Beispiel führt er an, noch nie von einem Auto angefahren worden zu sein, da er stets darauf achte, an „einer Straßenecke das zu tun, was mir beigebracht wurde“: „Nämlich in beide Richtungen zu schauen, die Straße bei Grün zu überqueren […] und so weiter.“
Für ihn sei die Pandemie-Situation genau das gleiche: Wer sich impfen lasse und so vorsorge, würde seine Gefahr minimieren, so der Bassist. Er betont aber auch, dass „die Pandemie und COVID lebensbedrohlich“ sein könnten, „vor allem, wenn man schon andere Krankheiten hat, an denen man sterben könnte.“ Daher weist er auch auf die Sterberate hin und betont: „Eine Million Amerikaner sind bereits gestorben. Weltweit sind fast 10 Millionen Menschen an dieser Krankheit gestorben. Ich weiß, dass diese Verschwörungsidioten Ihnen sagen, dass das nicht wahr ist – aber es ist wahr.“
Milder Verlauf durch Corona-Impfung
Simmons habe sich daher „zweimal impfen lassen, dann eine Auffrischung erhalten“ und plane in naher Zukunft noch eine weitere Booster-Impfung. Zusätzlich würde sich der 72-Jährige jährlich gegen die Grippe impfen lassen.
Seine Covid-Erkrankung im vergangenen Jahr sei „durch die Impfung“ mild verlaufen, sagt er. Er hätte weder eine laufende Nase noch Schmerzen erleiden müssen, im Gegenteil, hätte er sogar „mehr Appetit gehabt und ein paar Kilo zugenommen“. Diese führe er ebenfalls auf die Impfung zurück.
Impfen ist wie Anschnallen
Die Wirkweise der Impfung versucht der Musiker durch eine Analogie zu vermitteln: „Wenn du im Auto sitzt, musst du laut Gesetz einen Sicherheitsgurt anlegen. Das wird einen Unfall zwar nicht verhindern, aber es kann dich davor bewahren, ein neues Gesicht finanzieren zu müssen, wenn es gegen die Windschutzscheibe prallt. Ein Impfstoff verhindert vielleicht nicht, dass du COVID bekommst, aber er kann verhindern, dass du ins Krankenhaus musst und einen Schlauch in den Hintern bekommst.“
Simmons Appell an Ungeimpfte
„Normalerweise“ sei Simmons kein Freund davon, anderen „zu sagen, was sie tun sollen“. Doch in diesem Fall beträfe die persönliche Entscheidung eines jeden auch dessen Umwelt. Er appelliert an freiwillig Ungeimpfte und fragt: „Wenn du bereit dazu bist, deine Hand vor den Mund zu halten, wenn du niest, was ja unter normalen Umständen keine Bedrohung für andere darstellt, warum solltest du dich dann nicht auch impfen lassen [gegen COVID], was für dich und andere durchaus lebensbedrohlich sein könnte?“
Zuvor hatte sich das Kiss-Mitglied bereits mehrfach gegen Impfgegner*innen ausgesprochen und für eine Impf-Pflicht plädiert. In diesem Kontext hatte er auch Politiker*innen kritisiert, die seines Erachtens „eigennützig“ handeln würden und „mehr daran interessiert sind, wieder gewählt zu werden als tatsächlich Leben zu retten“. Schon 2020 hatte der Musiker Fans dazu aufgerufen, ihre Masken zu tragen.
Gene Simmons kündigte kürzlich eine Kooperation mit dem Gitarrenhersteller Gibson an. Er wird eine ganze Kollektion mit der Marke herausbringen, sein „Thunderbird“-Bass-Modell ist bereits erhältlich. Zudem stellte der Musiker noch einmal klar, dass das endgültige Aus von Kiss nun kurz bevor stehe. Im Jahr 2023 soll mit dem Ende der „End of the Road“-Tour auch das Ende der Band feststehen. In Deutschland werden die Hard-Rocker im Juni die letzten Male live zu sehen sein.