kinderKram
Warum wurde Katy Perry aus der „Sesamstraße“ verbannt? Joachim Hentschel deckt auf.
Zur Erinnerung: Eigentlich sollte Katy Perry, die trotz gewisser Dämlichkeit derzeit unterhaltsamste Popsängerin, Ende September in der „Sesamstraße“ zu sehen sein. Ein Zuschauergremium entschied aber vorab, Perrys Auftritt sei unpassend fürs kleine Publikum. Woraufhin die Wächter den Clip aus der Sendung warfen und da hinstellten, wo die Kinder ihn auf gar keinen Fall sehen würden: auf YouTube. Wer ihn dort findet, merkt schnell, dass es nicht wirklich um die angeblich hervorquellenden Brüste gegangen sein kann – selbst bei Miss Piggy wäre mehr zu holen. Worum dann? Zum Glück lieferte die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ bald Interpretationshilfe. „Ab 12? Diese Filme gefährden Ihre Kinder“ hieß die Schlagzeile, der zugehörige Artikel handelte davon, dass die Redaktion zahlreiche „Ab 12“-DVDs für jugendgefährdend hält – zum Beispiel „Hautnah“ („Das Wort, ficken‘ kommt ständig vor.“) und „Elementarteilchen“ („Michael sieht zu, wie seine tote Großmutter auf dem Friedhof umgebettet wird.“). Also lieber auch nochmal bei Katy genauer hinhören: „You’re hot and you’re cold“ – könnte Kinder verführen, im Winter ohne Mantel rauszugehen. „Nothing comes close to the golden coast“ – klingt irgendwie nach Zigarettenwerbung, nicht? „We can dance until we die“ – ohne Worte! Wir können froh sein, dass es neben Frankfurter DVD-Guckern auch weitsichtige US-Muttis gibt, die hinter der bunten Braut gleich die schlangenäugige Abgrund-Tussi entdeckt haben. Mensch, Kinder machen ganz schön was mit!
Was man gerade auf dem schulhof hört
Big Time Rush „Big Time Rush“
Tiemo Hauer „Nacht am Strand“
Tone Damli „Butterflies“
Christian Durstewitz „Stalker“