kinderKram

Wie können sich Jugendliche heute fit für die Filmhochschule machen? Joachim Hentschel hat das passende Lehrmittel.

Wir wissen, dass junge Leute gerne filmen. Ihre niesenden Meerschweinchen, um sie auf YouTube zu stellen. Sich selbst, vor dem Computer Selbstgespräche führend. Oder mit Handys auf dem Pausenhof, wenn Problemkinder verprügelt werden, worüber dann wiederum ein „Tatort“ gedreht wird. Man könnte fast schon wieder sagen: Filme drehen ist heute so einfach, dass es keiner mehr ernsthaft macht. Nicht wie die Kinder aus J.J.Abrams‘ „Super 8“, die mit der Spulenkamera nachts zum Bahnhof fahren, um eine schöne Szene für den Zombiefilm einzufangen. Deshalb hat die Deutsche Filmakademie nun eine wunderbare DVD herausgebracht, die für den Schulunterricht gedacht ist und „Faszination Film“ heißt. Und dem Nachwuchs sagt: So kompliziert ist es nicht mit dem Kino, aber so einfach natürlich auch nicht! Daniel Brühl spielt den gewissenhaften, bedenkentragenden Junglehrer, der gleich am Anfang vor illegalen Downloads warnt, während Jana Pallaske die begeisterungsfähige Referendarin gibt, die die Hände in die Hüften stemmt, Aristoteles erklärt und schalkig droht: „Ich frag das nachher ab!“ Warum haben wir keine solche Lehrerin gehabt? Die eingeblendeten Experten nehmen sich natürlich viel zu ernst, bis auf den alten Eichinger, der hier noch zu sehen ist und sinngemäß sagt, dass man als Produzent immer nach dem Besonderen suchen muss, weil es alles andere ja schon gibt. Til Schweiger tritt nicht auf, Volker Schlöndorff und Klaus Lemke auch nicht, aber die Probleme mit der deutschen Filmförderung lernen die jungen Leute ja noch früh genug kennen, wenn sie sich mit dem ersten Coming-of-Age-Drama bei der ARD bewerben. „Faszination Film“ kann man für fünf Euro über www.vierundzwanzig.de bestellen.

Was man gerade auf dem Schulhof hört

Fabian Buch „Turn Off The Lights“

Joe Jonas „Just In Love“

23 „Bring mich heim“

Bodybangers „One More Time“

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