Kevin Spacey: Rückendeckung durch Sharon Stone und Liam Neeson
In einer Doku über Kevin Spacey tauchen dennoch neue Vorwürfe auf.
In der Vergangenheit konnte Kevin Spacey mehrere Gerichtsprozesse gegen ihn bezüglich Vorwürfen sexuellen Missbrauchs für sich gewinnen. Zuletzt sprach ihn im Juli 2023 ein Gericht in London in allen Punkten frei, nachdem Spacey sich in neun Anklagen behaupten musste. Ein New Yorker Zivilgericht entschied zuvor in einem ähnlichen Fall ebenfalls zu seinen Gunsten. Doch nun tauchten neue Anschuldigungen gegen den Amerikaner auf.
„Channel 4“ veröffentlichte am 07. Mai 2024 die Doku-Serie „Spacey Unmasked“. In dieser wird er von mehreren Männern beschuldigt, sie sexuell belästigt beziehungsweise missbraucht zu haben. Spacey selbst wird in der zweiteiligen Doku nicht interviewt, sagt aus, er habe zu wenig Zeit bekommen, um auf die Vorwürfe zu reagieren.
Kevin Spacey: Diese Promis glauben an seine Unschuld
Bereits zuvor hat Elton John den Schauspieler vor Gericht in einem Missbrauchsfall verteidigt. Im Juli 2023 entlastete er den 64-Jährigen mit einer Videoaussage. Spacey wurde vorgeworfen, „im Jahr 2004 oder 2005“ einem Mann auf dem Weg zu Johns jährlichen „White Tie and Tiara Ball“ in den Schritt gefasst zu haben. Der Musiker dementierte in seiner Videobotschaft, dass Spacey in diesen Jahren überhaupt auf dem Event gewesen war.
Nach der nun veröffentlichen Dokumentation bekommt der Schauspieler Rückendeckung von weiteren prominenten Personen. Am Donnerstag (16. Mai) äußerte sich Liam Neeson in einem Interview gegenüber „The Telegraph“ zu Spacey. „Kevin ist ein guter Mensch und ein Mann mit Charakter. Er ist einfühlsam, wortgewandt und urteilsfrei, und er hat einen großartigen Sinn für Humor. Außerdem ist er einer unserer besten Künstler im Theater und vor der Kamera”, so Neeson. Er führt fort: „Ich persönlich glaube, dass unsere Branche ihn braucht und ihn sehr vermisst.“ Der 71-Jährige sorgte bereits 2018 für Aufsehen, als er die #MeToo-Debatte als Hexenjagd bezeichnete und die Anschuldigungen gegen Dustin Hoffman als „Kinderkram“ betitelte.
Mehr Unterstützung bekommt Kevin Spacey von Sharon Stone. Die 66-Jährige freut sich schon darauf, den Darsteller bald wieder vor der Kamera zu sehen. „Ich kann es kaum erwarten, Kevin wieder bei der Arbeit zu sehen. Er ist ein Genie. Er ist so elegant und witzig, überaus großzügig und weiß mehr über unser Handwerk als die meisten von uns je wissen werden“, so Stone gegenüber „UK Broadsheet“. Zu den Missbrauchsvorwürfen sagt sie: „Es ist schrecklich, dass sie ihm die Schuld dafür geben, dass sie nicht in der Lage sind, sich damit abzufinden, ihn benutzt zu haben und mit sich selbst zu verhandeln, weil sie ihre geheimen Pläne nicht durchsetzen konnten.“ Was genau sie mit den von ihr genannten geheimen Plänen meint, erläutert sie im Interview nicht.
Noch harscher geht Schauspielkollege Stephen Fry gegen die Kläger vor. Diese seien „Aasgeier“, wie der Engländer sie im Interview mit „The Telegraph“ betitelt. Kevin Spacey habe sich während des Gerichtsprozesses ungeschickt verhalten, es sei jedoch unfair, „ihn weiterhin zu belästigen und zu verfolgen, den Anschuldigungen, die einfach nicht auf Verbrechen hinauslaufen, einen ganzen Dokumentarfilm zu widmen“, so Fry.
Kevin Spacey streitet die neuen Vorwürfe ab. „Ich übernehme die volle Verantwortung für mein früheres Verhalten und meine Handlungen“, beginnt er in einem Interview mit Dan Wootton und fügt hinzu: „Aber ich kann und werde keine Verantwortung übernehmen und mich bei niemandem entschuldigen, der etwas über mich erfunden oder übertrieben hat.“ Zwar steht für Deutschland noch kein Startdatum fest, jedoch wird die zweiteilige Dokumentation auch hier zu sehen sein. Sie wird bei der Streamingplattform „Discovery+“ laufen.