Kate Winslet beweist Stärke beim Thema Bodyshaming in ihrer Jugend
Kate Winslet zeigt sich beim Thema „Bodyshaming“ stark und emotional
Kate Winslet ist ein Name den man über die Grenzen des Hollywood-Kosmos hinaus kennt. Sie bewies mit unterschiedlichsten Rollen ihr Talent, gewann für ihre vielfältigen Performances schon einige Preise. In einem neuen Interview mit „60 Minutes“ offenbart die Oscarpreisträgerin aber, dass auch sie mit Bodyshaming zu kämpfen hatte – und sogar noch hat.
Fette Mädchenrollen für Winslet
Die Wertung ihres Körpers durch andere Leute fing bei ihr schon früh an. Mit elf besuchte sie eine Schauspielschule in London, bald schon sagte ihr ein Lehrer, dass sie sich, wenn sie weiter aussieht, mit der Rolle des dicken Mädchens zu begnügen hat. „Jetzt hör mal zu, Kate, wenn du so aussehen willst, musst du dich mit den fetten Mädchenrollen zufrieden geben, zitiert sie ihren damaligen Lehrer und lässt dabei ein ironisches Lachen los: „Ich war nicht mal fett!“ Diese Aussagen spornten die junge Schauspielerin aber nur an, allen das Gegenteil zu beweisen.
Mit gerade einmal zwanzig Jahren bekam Winslet die Rolle, für die sie bis heute bekannt ist: den Gegenpart von Jack Dawson, Rose DeWitt Bukater. „Titanic“ ist 27 Jahre nach der Veröffentlichung immer noch Thema bei Interviews mit der Schauspielerin, begeistert zeigt sie sich davon nicht. Auf die Aussage „Reden wir über ‚Titanic‘“, verzieht sich ihre Miene etwas.
Mit dem Scheinwerferlicht kam das Shaming
Der 1997 erschienene Film machte die damals 22-jährige Winslet zum Star. Doch der Film verlangte einen gewissen Preis. Auf der einen Seite war da zwar der Glamour und die roten Teppiche. Auf der anderen Seite waren da aber die Paparazzi, wertende Blicke und abfällige Kommentare zu dem Gewicht der jungen Schauspielerin. Im „Happy Bad Confused“-Podcast erzählte Winslet, dass ZuschauerInnen des Films das Ende nutzten, um sich über ihr Gewicht lustig zu machen. Winslets Rose sei zu fett gewesen, so konnte Leonardo DiCaprios Jack das eiskalte Atlantikwasser auf der schwimmenden Tür nicht überleben.
Im Interview mit „60 Minutes“ sieht man bei dem Thema Bodyshaming während der „Titanic“-Zeit Tränen in ihren Augen glitzern. „Es ist absolut entsetzlich. Was für ein Mensch muss das sein, einer jungen Schauspielerin so etwas anzutun, die gerade versucht, ihr Glück zu finden.“ Winslet bebt bei den Erinnerungen.
Kommentare zum Körper haben keine Altersgrenze
In ihrem neuesten Film „die Fotografin“ spielt Winslet eine der wenigen Fotografinnen, die den Zweiten Weltkrieg dokumentierten. Eine harte Rolle, auf die sich Winslet lange vorbereitete. Zusätzlich ist es der erste Film, den Winslet auch selbst produzierte und das mit nur Frauen in den leitsagenden Positionen, das war ihr wichtig. Mittlerweile ist Kate Winslet 49 Jahre alt, doch immer noch werden ihr ungefragte Kommentare zu ihrem Aussehen hingeschleudert, auch im Bezug auf ihre starke Rolle als Lee Miller in „die Fotografin“: „Die Leute sagen: ‚Oh, du bist so mutig für diese Rolle, du hast kein Make-up getragen, du hattest Falten‘ Sagen wir zu einem Mann ‚Oh, du warst so mutig für diese Rolle, du hast dir einen Bart wachsen lassen‘ Nein, das tun wir nicht!“
Auch erzählt Winslet von einem Crew-Mitglied, das sie anhielt, sich aufrecht hinzusetzen, da eine Wulst sichtbar war. Über die Aussage kann sie in dem Interview nur wieder lachen. Die Schauspielerin wehrt sich aktiv gegen das perfekt ausgeleuchtete Hollywoodbild. Frauen sollen keine Dellen oder Beulen haben, werden versteckt hinter Filtern und Tricks, werden so ausgeleuchtet, dass sie perfekt scheinen. Doch Kate Winslet nicht. Auf die Frage, warum nicht, lässt die Emmy-Award-Gewinnerin nur ihre Schultern sacken, schaut die Interviewerin an und seufzt: „Es ist anstrengend.“