Kate Moss: Eine Ikone wird 50
Kein anderes Model aus der Ära der Super-Models ist so Rock'n'Roll gewesen wie „Cocaine Kate“
Kate Moss wird 50. Wir und die gesamte Weltpresse ziehen den Hut.
Die Galerie „Camera Work“ eröffnete am gestrigen Samstag (13. Januar) eine Gruppenausstellung mit über 30 fotografischen Arbeiten mit und über Kate. Gleich 13 Künstler und Künstlerinnen mit hoher Pop-Qualität sind auf der West-Berliner Kantstraße zu sehen: Etwa Bryan Adams, Anton Corbijn, Terry O’Neill, Herb Ritts oder Ellen von Unwerth.
Einer der vielen Ehrungen für das Geburtstagskind (16. Januar) Kate Moss, deren Karriere im Teenie-Alter von 14 begann. Im Londoner Trend-Magazin „The Face“ war sie in der Ausgabe „The Third Summer of Love“ im Juli 1990 auf dem Cover. Mit 19 war sie „Kampagnengesicht“ von Calvin Klein. Die gesamte Fashion-Kosmos wollte mit dem Londoner Vorstadt-Girl knipsen: darunter Prada, Karl Lagerfeld, John Galliano oder Marc Jacobs.
Die Modewelt liebte „Kate“, die mit ihren 1, 70 Meter locker acht Zentimeter zu klein war für die merkwürdige Welt der Neunziger- und Nuller-Jahre-Super-Models.
„Knabenhafter Look“ und „Heroin Chic“ gehörten zu ihrer Aura. Entsprechende Krawall-Lover wie Johnny Depp oder Pete („Peter“) Doherty gehörten über die Jahre zu ihrem Beifang. In einem Video der White Stripes gab sie die Tänzerin an der Stange.
Doch als das Boulevard-Blatt „Daily Mirror“ im Jahr 2005 Paparazzi-Aufnahmen der koksenden Kate veröffentlichte, schien ihre kometenhafte Laufbahn „Over“.
Wobei: Sie legte damals ihrem zwischen-zeitlichen Boyfriend Doherty mit Hingabe eine Line. Innerhalb eines Musik-Videos!
Dennoch ein gefundenes Fressen für die „People“-Radaktionen. H&M, Chanel oder Burberry setzten erstmals ihre Verträge mit Moss aus. „Die Karriere jeder anderen Berühmtheit wäre beendet gewesen“, schrieb damals die britische Tageszeitung „Guardian“. Doch ihr Bekanntheitsgrad, ihre „Begehrlichkeit“ und ihr „NETTOWERT“ hatten sich in dieser Krawall- und Remmi-Demmi-Ära verdreifacht.
Die andere Wahrheit aus diesen „schweren Jahren: War da überhaupt was?
Eine Schätzung aus der britischen Finanz-Presse ging davon aus, dass sie im „Fiskaljahr“ 2006 rund 11 Millionen Pfund Umsatz gemacht hatte. Seinerzeit wussten die Experten, dass sie einen neuen Vertrag über rund 1,5 Millionen Pfund für eine Kampagne für Nikon-Kameras und einen weiteren Deal über 500.000 Pfund mit dem Modelabel Calvin Klein am Start hatte. Dazu liefen ähnlich lukrative Verträge mit den Fashion-Marken Roberto Cavalli, Bulgari, Stella McCartney, Longchamp oder später mit den Telefonie-Anbietern von Virgin Mobile erstmal weiter.
In den 2010er-Jahren war die Mittdreißigerin dann gefragter denn je. 2011 lief sie quarzend für Louis Vuitton über den Laufsteg.
Auch die aktuelleren Kampagnen lesen sich nicht schlecht: Bottega Veneta, Saint Laurent, Skims oder Anine Bing.
Kate Moss betreibt eine eigene „Beautylinie“ namens „CosMoss“ (Ha Ha!!), Dazu eine 2016 gegründete Modelagentur. Dort läuft auch ihre Tochter Lila Moss, die aus der Liebschaft mit „Dazed-and-Confused“-Meister Jefferson Hack hervorging.
Zum runden Geburtstag ist Moss demnächst auch im Kino zu sehen; gespielt von Ellie Bamber im Biopic „Kate & Freud“.
Dort geht es um eine Fantasy-Liaison zwischen ihr und dem UK-Künstler Lucian Freud. Spoiler: Wir sehen eine Art Edel-Arschgeweih, bestehend aus zwei tätowierten Tauben über dem Steißbein von Moss sowie ein sündhaft teures Aktgemälde.
Happy Birthday; Kate!