Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten: Kate Bush – „50 Words For Snow“
Kate Bush flüsterte somnambul sieben meditative Kammerpop-Lieder, so als wäre sie gerade erst aufgeweckt worden und befände sich mit dem Kopf noch in einer Traumwelt.
Gute kritiken, mässige Verkäufe. Kate Bushs bis heute letztes Werk ließ sich schwer vermarkten: Zur Weihnachtszeit veröffentlicht, aber keine Weihnachtsplatte.
Zwar küsst sie auf dem Cover einen lebenden Schneemann mit Schal, als würde es sich hier um ein Kinderbuch handeln, und der Albumtitel romantisiert die falsche Annahme, das Vokabular der Inuit umfasse 50 Wörter für Schnee, was Bush durch den vermeintlich dazugehörigen Fantasiebegriff „Spangladash“ bekräftigte.
Kate Bushs Geisterbeschwörung
„50 Words For Snow“ ist aber vor allem eine Geisterbeschwörung. In fast allen Songs geht es um Heimsuchung durch Liebste aus dem Jenseits. Kate Bush sang kaum noch, sie flüsterte somnambul, so als wäre sie gerade erst aufgeweckt worden und befände sich mit dem Kopf noch in einer Traumwelt.
Steve Gadd und Danny Thompson klopfen sacht den Rhythmus dazu. Diese sieben Kammerpop-Lieder – oder sollte man besser sagen: Meditationen? – erstrecken sich über 65 Minuten, und zumindest der elfminütige Geisterblues „Lake Tahoe“ ist mittlerweile in ihren Kanon eingegangen.
Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten
Ohne Konzerte und Festivals fanden wir uns plötzlich abends auf unsere Plattensammlungen zurückgeworfen und stellten fest: Oft sind es nicht die kanonisierten Klassiker, die man besonders gern auflegt.
Stattdessen sind es Alben im Katalog eines lieb gewonnenen Künstlers, die man ganz für sich allein zu haben scheint, weil der Rest der Welt sie verschmäht oder gar schon vergessen hat – missverstandene Geniestreiche, verkannte Meisterstücke, vernachlässigte Schlüsselwerke und Platten, die einfach viel besser sind als ihr Ruf und eine Neubewertung verdienen.
- Teil 24: Paul Simon – „You’re The One“
- Teil 23: Joni Mitchell – „Don Juan’s Reckless Daughter“
- Teil 22: Beach Boys – „Friends“
- Teil 21: Blumfeld – „Verbotene Früchte“
- Teil 20: David Bowie – „Lodger“
- Teil 19: Crosby, Stills & Nash– „CSN“
- Teil 18: Don Henley – „Building The Perfect Beast“
- Teil 17: Sonic Youth – „NYC Ghosts & Flowers“
- Teil 16: Roxy Music – „Siren“
- Teil 15: Bee Gees – „Bee Gees 1st“
- Teil 14: R.E.M. – „Around The Sun“
- Teil 13: Prince – „Batman“
- Teil 12: Bob Dylan – „Planet Waves“
- Teil 11: Jethro Tull – „This Was“
- Teil 10: Oasis – „Heathen Chemistry“
- Teil 9: Pearl Jam – „No Code“
- Teil 8: Genesis – „Abacab“
- Teil 7: Pink Floyd – „The Final Cut“
- Teil 6: The Cure – „The Top“
- Teil 5: Queen – „Hot Space“
- Teil 4: The Beatles – „With The Beatles“
- Teil 3: Led Zeppelin – „Presence“
- Teil 2: Bruce Springsteen – „Tunnel Of Love“
- Teil 1: U2 – „How To Dismantle An Atomic Bomb“