JUNI
Hart ist das Leben, lang und vor allem ungerecht. Letzteres traf JOHN FOGERTY, ehemals Sänger, Gitarrist und Kopf der legendären US-Rockband Creedence Clearwater Revival, ganz besonders hart: Mehr als 15 Jahre kämpfte er vor Gericht um das Recht, die Musik zu machen, die er wollte. Fogerty war mit Creedence in den 70er und 80er Jahren beim Fantasy-Label unter Vertrag, dessen Boss Saul Zaentz ihn in einen zermürbenden Rechtsstreit verwickelte. Zaentz sah sich durch den Song JLanz Kant Danz“ auf Fogertys ’85er Solo-Album »Center/ifeWschwerstens beleidigt und behauptete darüber hinaus, sämtliche Songs dieses Albums seien von alten Fogerty-Werken abgeschrieben – an denen er als Labelchef die Rechte habe. Erst Ende 1996 war Fogerty nervlich und rechtlich (er hatte sich außergerichtlich mit Zaentz verglichen) dazu in der Lage, wieder frisch und unbeschwert aufzuspielen. Das Resultat: .Blue Moon Swamp“, die aktuelle LP der Ex-CCR-Stimme. Den letzten Anstoß, sich noch einmal in die Pop-Welt hinaus zu wagen, gab seine Ehefrau Julie: »Findest Du nicht, daß es angebracht wäre, mal wieder rauszugehen und ein bißchen Geld zu verdienen?“ Seitdem hat Fogerty endlich kapiert, welchen Einfluß sein Schaffen auf die junge Garde der Neo-Countryrocker Amerikas (Jayhawks, Wilco etc.) hatte: »Auf die Idee bin ich nie gekommen.“
Bereits zum zweiten Mal sorgte Beastie Boy ADAM YAUCH mit seinem „Tibetan Freedom Concert“, das dieses Jahr im New Yorker Downing Stadium stattfand, für eine breite Öffentlichkeit. Der bekennende Buddhist mußte sich jedoch in diesem Jahr keine dusseligen Freiheitsreden von Richard Gere oder Woody Harrelson anhören, sondern konnte sich zusammen mit zigtausend Besuchern an einem Feuerwerk der Pop-Größen freuen: U2, Radiohead. Alanis Morissette und diverse andere waren gekommen, um mit ihrer Musik gegen die Unterdrückung Tibets durch Chinas Truppen zu protestieren. Adam Yauch sammelte ein hübsches Sümmchen für den von ihm initiierten „Milarepa Fund“, und auch die Live-CD des Festivals wurde ein voller Erfolg.
Wenn schon ein Alt-Schocker wie Alice Cooper von diesem Duo behauptet, das sei „nun wirklich eine Band, die unsere Kinder versaut“, dann können deren Platten ja wohl kaum bei einer Firma erscheinen, die seit Jahrzehnten mit Mickey Mouse, Dalmatinern oder Bambi die lieben Kleinen auf solide, uramerikanische Traditionen und Werte einschwört. Deshalb waren auch die beiden Brutalo-Rapper Violent J. und Shaggy 2 Dope alias INSANE CLOWN POSSE nicht sehr überrascht, daß ihre Firma Hollywood Records (Disney) das Album „The Great Milenko“ ablehnte. Island Records jedoch verdient seither mit den Clowns ein Schweinegeld.
Von den 60 000 Fans beim 1000. Konzert der TOTEN HOSEN am 28.6. im Düsseldorfer Rheinstadion haben höchstens 20 ganz vorne im Gedränge vor der Bühne mitbekommen, daß eine 16jährige Niederländerin umgekippt war. Kurz darauf versuchten die Notärzte vergeblich, das Mädchen wiederzubeleben. Der Gig wurde danach unterbrochen, Dutzende Polizisten und Feuerwehrleute kamen auf die Bühne, Campino versuchte, die aufgeputschten Fans herunterzubringen, und die Hosen spielten das Konzert mit halber Kraft zu Ende, obwohl sie von ihrem ersten Fan-Todesfall wußten. Campino zitterte noch nach Monaten: „Das war der schlimmste Noch konnte man seine Späßchen treiben, mit dem Kronprinz: Beim „Prince’s Trust“ in Manchester war Lady Di noch am Leben, und die Spiee Girls nutzten den Ersdcontakt mit PRINCE CHARLES, ihm näher zu kommen als er es Diana Spencer in der letzten Zeit gestattet hatte. „Ich finde Sie sehr sexy“, hauchte GERIHALLIWELL dem Royal zu und fiel so tief vor ihm auf die Knie, daß nur noch ein paar Millimeter ihre prallroten Lippen von dem königlichen Hosenschlitz trennten. Charles bekam anschließend noch einen Schmatz auf die Wange und stotterte nur: „Nett, sehr nett“