Jordan Gatesmith (Howler) – Frisch aus der Garage
Die amerikanische Band Howler schert sich nicht um Trends.
Jordan Gatesmith schickt ein Prusten durch die Leitung: „Es soll ein Witz sein. Zumindest wir finden es ziemlich lustig.“ Der Sänger meint den Titel des Debüts seiner Band Howler, „America Give Up“. Der Titel sei eine Provokation, wie sie wohl nur einem 19-jährigen Middleclass-Schlaks einfällt. In ersten Interviews hatte Gatesmith noch erzählt, er habe ADHS. Auf Nachfrage rudert er nun verschämt zurück: „Ich war deshalb nie beim Arzt und nehme auch keine Medikamente. Sicher habe ich kein ADHS. Ich trommle nur ständig auf allem herum, was ich in die Hände bekomme. Es hilft mir beim Songwriting, dass ich ein unruhiger Typ bin.“
Zum Glück wird Gatesmiths jugendliche Unbedarftheit auf „America Give Up“, das die Band für einen niedrigen vierstelligen Dollar-Betrag eingespielt hat, in einen frischen, rebellischen Ausdruck umgewandelt. Howler haben leuchtende Fixsterne aus fünf Jahrzehnten Gitarrenrock ausgemacht und vom Himmel geholt.
Schon ihre EP „This One’s Different“ hatte den Musikern aus Minneapolis Vergleiche mit dem infektiösen Frühwerk der Strokes eingebracht. Tatsächlich reichen die Einflüsse der Band Howler von Surf-Pop über die Krachkaskaden von Velvet Underground bis hin zum US-Punk der frühen 80er-Jahre und unverblümten „Psychocandy“-Zitaten.
Musik, die mit Hyperaktivität gut kombinierbar ist.