Jon Bon Jovi: In seiner Soul Kitchen ist Feuer unterm Dach
Republikaner in New Jersey will sein gemeinnütziges Projekt sofort schließen

Vor 15 Jahren haben Jon Bon Jovi und seine Frau Dorothea ihr erstes Sozial-Restaurant „JBJ Soul Kitchen“ eröffnet. Hiesige Medien nannten ihn den „amerikanischen Frank Zander“. Auch der West-Berliner Stimmungssänger spendiert in der Weihnachtszeit festliche Dinner für die Obdachlosen.
Das Bon-Jovi-Modell funktioniert ganzjährig als „Community Restaurant“. Arme Gäste bezahlen für ihr Essen wenig bis nichts. Die betuchtere Kundschaft ist dagegen angehalten, etwas mehr zu berappen. Wenn die Gesamtbilanz nicht stimmt, springt ein Spenderverein unter Schirmherrschaft des Rockstars in die Bresche.
Nun schießt Daniel Rodrick, der republikanische Bürgermeister von Toms River, quer. Der Chef der Gemeinde, die unweit von Springsteens Ashbury Park liegt, möchte die JBJ-Filiale in der Ocean County Library so schnell wie möglich schließen. Nach seiner Auffassung habe sich der Standort, der Bildung und Verpflegung verbindet, zum „Pennertreff“ entwickelt.
„Es handelt sich nicht um eine Suppenküche“
„Wenn sie diesen Ort in ein Obdachlosenheim umwandeln wollen, dann stellen sie doch einfach allen einen Scheck aus oder geben ihnen einen Geschenkgutschein für Barnes and Noble“, sagte er. Die JBJ-Website verzeichnet insgesamt vier Adressen, neben den beiden Traditionshäusern auch die Pop-Up-Restos in Räumen der Universität
Erst im März konnte JBJ Soul Kitchen einen wichtigen Meilenstein verkünden: In allen Filialen wurden über 200.000 Mahlzeiten ausgegeben.
Das interessiert Bürgermeister Rodrick wenig, im Interview mit „NJ Advance Media“ sagte er: „Ich will auf jeden Fall, dass es verschwindet. Wir glauben nicht, dass diese Bibliotheks-Kombi ein guter Ort ist. Das Problem waren nie die ursprüngliches Bon-Jovi-Restaurants selbst. Es war das Ocean County Board of Commissioners, das sich mit diesen Non-Profit-Organisationen eingelassen hat.“
Der für den Bezirk Ocean County zuständige Vorsitzende Robert Arace entgegnete: „Nach unseren Unterlagen ist die Zahl der Menschen ohne Wohnung in dieser Gegend nicht gestiegen. Es handelt sich nicht um eine Suppenküche“.
Rodricks Stänkereien über das Pop-up-Resto der Stiftung steht im Kontext eines Dauerstreits mit dem Ocean County über die Obdachlosen in der Innenstadt von Toms River.
In einer Mail-Stellungnahme lassen sich Jon und Dorothea Bon Jovi in diesen Zweist nicht direkt hineinreißen: „Die JBJ Soul Foundation und die JBJ Soul Kitchen setzen sich dafür ein, die Obdachlosigkeit durch echte Lösungen zu beende. Durch unsere JBJ Soul Kitchen bringen wir Menschen mit Ressourcen und Dienstleistungen in Kontakt. Egal, ob sie einen Arbeitsplatz, psychologische Unterstützung oder eine Unterkunft benötigen, wir versuchen, die Hindernisse zu beseitigen, die sie davon abhalten, zu leben und nicht nur zu überleben.“
Jon Bon Jovi, der sich weiterhin von seiner Kehlkopf-Operation erholt, hatte im Januar die auf 1500 Exemplare limitierte neue Anthologie „Bon Jovi: Forever“ angekündigt. Sie enthält auf 264 Seiten über 1300 Repros von handgeschriebenen Texten, Tourpässen und -postern, ikonischen Bühnenkostümen, Gitarren, Studio-Tracklisten und persönlichen Schnappschüssen.