„Joker“: Gigantischer Sicherheits-Aufwand bei Premiere
In den letzten Wochen geriet „Joker“ ins Kreuzfeuer der Kritik, weil der Film angeblich die wahnsinnigen Taten des Batman-Bösewichts glorifizieren könnte.
Die Sache ist klar: Der „Joker“ ist ohne Wenn und Aber die interessanteste Schurken-Figur des DC-Universums und natürlich auch Batmans härtester Gegner. Mit Jack Nicholson und Heath Ledger wurde er von zwei herausragenden Schauspielern verkörpert, letzterer gewann postum sogar einen Oscar für seine Darstellung des mörderischen Clowns.
Schon aus diesem Grund besteht die Herausforderung für Regisseur Todd Phillips („Hangover“) vor allem darin, eine originelle neue Geschichte und eine möglichst differenzierte Darstellung des DC-Schurken zu inszenieren. Dafür steht ihm mit Joaquin Phoenix einer der begabtesten Schauspieler seiner Generation zur Verfügung.
Während erste Teaser bereits eine Ahnung davon gaben, was der „The Master“-Mime mit seiner Figur so anstellen könnte, deutet der nun veröffentlichte erste Trailer an, dass hier tatsächlich einer der interessantesten Comicverfilmungen der letzten Jahre auf uns zukommen wird.
Aber was ist hier noch Comic? Joaquin Phoenix ist Arthur Fleck, der es im Leben alles andere als einfach hat und mit seinem Verhalten fast überall aneckt. „All I have is negative thoughts“, sagt er seiner Therapeutin. Schließlich kommt auch noch viel Pech dazu, denn seine Karriere als Stand-Up-Comedian im Gotham City der 80er verläuft im Sande. Fleck wird zum Gespött seiner Mitmenschen. Zuviel für eine geschundene Seele. Die dunklen Gedanken übernehmen langsam die Kontrolle über seinen Geist.
„Joker“, der am 04. Oktober in die deutschen Kinos kommt, gebärdet sich nach den ersten Szenen als wagemutige, allegorische Charakterstudie. Ein psychisch deformierter Clown, der auf Rache sinnt.
Dass es dabei trotzdem zur Sache geht, zeigt das R-Rating, das „Joker“ in den USA verpasst bekommen hat. Eine Seltenheit – denn eigentlich fast alle DC- und Marvel-Filme bekommen in der Regel eine Freigabe für Jugendliche (PG13). „Deadpool“ und „Logan – The Wolverine“ sind hier aber schon in der letzten Zeit ausgeschert.