„Joker: Folie à Deux“: Miese Zahlen am ersten Wochenende

Ratings im Keller: Die Neuauflage der Gotham-Saga trifft nicht den Nerv des US-Kinopublikums

Krisenstimmung in Hollywood. Warner Bros investierte laut Fachpresse rund 200 Millionen Dollar in die Neuauflage der „Joker“-Saga mit Joaquin Phoenix und Lady Gaga.

Das 2019er-Original hatte noch einen Oscar für Phoenix und mit 96 Millionen Dollar Umsatz ein sehr respektables Premieren-Wochenende eingespielt. Am Ende gab es mehr als eine Milliarde Box-Office weltweit.

Nun stehen die Zeichen für den Killerclown auf Alarm.

Erste Branchenportale sprechen bereits von einem Flop.

Nach Bewertung der Ticketverkäufe seit Freitag (4. Oktober) sind in den Vereinigten Staaten und Kanada gerade mal 40 Millionen Dollar in die Kassen geflossen. Zu wenig für die Fortsetzung „Joker: Folie à Deux“ von Regisseur Todd Phillips. In der Kinobranche entscheidet der Start eines Mainstream-Films oft genug über die weitere kommerzielle Entwicklung.

Keinen Bock auf Odd Couple

Was die Warner-Strategen zusätzlich nervt: Der mit Gesangs- und Musical-Elementen ausgestattete Film trifft offenbar überhaupt nicht den Nerv des Publikums. Besonders im Vergleich mit der düsteren Gotham-Psycho-Atmosphäre des Erstlings. In der Neuauflage ist Arthur „Joker“ Fleck im Arkham Asylum eingesperrt. Dort trifft er auf Gagas Harleen „Lee“ Quinzel. Die Beiden bilden ein odd couple, um Gotham City aufzumischen.

Im Zentrum steht der inhaltlichen Bewertung steht das Rating der Marktforscher von „Cinemascore“, welche die Zuschauer nach dem Kinobesuch befragen. Auf der Skala von A+ (Mega Film) bis F bekam der Musical-Joker lediglich das (eher miese) Prädikat D-. Das spricht nicht gerade für begeisterte Empfehlungen im Freundeskreis. Ein Umsatzeinbruch scheint vorprogrammiert.

Zum Vergleich: Der 2029er-Joker bekam von „Cinemascore“ mit B+ ein geradezu begeistertes Feedback.

Erste Comic-Adaption mit einem „D“

Selbst die von der Kritik abgebügelten Comic-Verfilmungen wie „The Marvels“ oder „The Flash“ konnten respektable „Cinemascore“-Werte erreichen; beide Filme wurden mit der Note „B“ bewertet. Im Filmportal „Rotten Tomatoes“ liegt „Folie à Deux“ derzeit bei einer mageren Ratingskala von 33%. Im Vergleich zum ersten Joker mit 68%.

Der „Hollywood Reporter“ bemerkt, dass es die erste Comic-Adaption überhaupt ist, die vom Publikum mit einem D abgestraft worden ist.

Im der weltweiten Auswertung schnitt „Joker: Folie à Deux“ nicht ganz so mies ab. Die „Boxoffice“-Taxierer zählten für das erste Wochenende außerhalb Nordamerikas rund 81 Millionen Dollar Umsatz. Bei einer Gesamtsumme von rund 121 Millionen Dollar sind nun die nächsten ein, zwei Wochen entscheidend, ob „Folie a Deux“ noch halbwegs in die Spur kommt.

Was wiederum auch Lady Gagas cleverem Nebenprodukt „Harlequin“ helfen könnte. Ein Musikalbum, auf dem ihre Joker-Figur diverse Coversongs und einige Originale zum Besten gibt. Das „echte“ siebte Gaga-Studioalbum erscheint dann im Februar 2025, die erste Single daraus noch während der Laufzeit des Films.

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