John Lennon: Als die Beatles-Legende einmal eins auf die Nase bekam
Der nordirische Punk-Mastermind Terri Hooley über seinen VIP-Knuff
Terri Hooley, eine Ikone der Belfaster Punkszene, erinnert sich in einem neuen Interview mit der UK-Tageszeitung „Guardian“ an einige der größten Momente seines wilden Lebens, Darunter auch an eine turbulente Begegnung mit einer Liverpooler Legende.
Der Nordire wurde John Lennon in London von Autoren des „Oz Magazine“ vorgestellt. Er hielt Hooley fälschlicherweise für einen IRA-Anhänger und bot ihm scherzhaft an, ihn mit Waffen zu versorgen. Dieser forsche Vorschlag führte letztlich dazu, dass Hooley dem Beatle einen Schlag versetzte, Eine Randale-Aktion, auf die er heute nicht stolz ist.
„Er war stoned, also war das nicht gerade ein heldenhafter Moment“, sagte er im Interview und fügte hinzu: „Als ich Lennons erste Frau Cynthia traf und ihr von der Vorfall erzählte, sagte sie im Spaß: ‚Du hättest ihn ruhig härter anpacken können'“.
Das schmerzhafte Missverständnis resultierte aus Hooleys Jugend in den unruhigen Zeiten der „Troubles“ im Belfast der 1970er und seiner eher-krawallpolitischen Einstellung. Mit Bob Dylan geriet er etwa auch in den Clinch, als er ihn mit seiner Weigerung konfrontierte, aus Protest gegen den Vietnamkrieg in den USA keine Steuern mehr zu zahlen.
Hooley ist ein derber Fahrensmann der Musikbranche. Er hat Belfast auf die Musik-Landkarte gebracht, als er in der Ära der Kämpfe gegen die britischen Besatzer diverse Subkultur-Mags und Piratensender ins Leben gerufen hatte. Berühmt wurde er im Jahr 1977, als er ein verfallenes Gebäude in einen Plattenladen namens „Good Vibrations“ umwandelte, der laut eigenen Angaben „in der am meisten zerbombten halben Meile Europas“ lag.
Der Kick für diese Eröffnung kam ihm nach einer versuchten Entführungs-Aktion. Diese machte ihn noch entschlossener, sich für Religionsfreiheit einzusetzen, Im Zuge des Erfolgs seines Record Shops wurde er zum Mentor der nordirischen Punk-Szene. Nordirland-Bands wie Stiff Little Fingers brachten es bald zur internationalen (Punkrock-)Beachtung.
„Ich wollte Liebe und Frieden, nicht Gewalt und Hass“
Später gründete er ein Punk-Label und blieb in der Szene bis 2015 aktiv, als ihn seine angeschlagene Gesundheit dazu zwang, seinen Shop zu schließen.
„Good Vibrations existierte als kleine Oase der Positivität, als alles furchtbar war. Als unser Land einen kollektiven Nervenzusammenbruch erlitt“, sagte Hooley. „Ich war genauso verrückt wie alle anderen, aber ich wollte Liebe und Frieden, nicht Gewalt und Hass.“
Seine Bedeutung in der Belfaster Musikszene führte auch dazu, dass das Musical „Good Vibrations“ über ihn gedreht wurde, sowie die BBC-Dokumentarserie „Once Upon a Time in Northern Ireland“.
Die kurze Klopperei mit John Lennon ist von daher eine eher atypische Aktion für Hooley.
Im Dezember wurde übrigens auf Apple TV+ ein neuer Dokumentarfilm mit dem Titel „John Lennon: Murder Without A Trial“ ausgestrahlt, der eine gründliche Recherche über den Mord an John Lennon n New York City des Jahres 1980 bietet. Die dreiteilige Dokumentarserie, die vom Emmy-Preisträger Kiefer Sutherland gesprochen wird, enthält exklusive Interviews mit Augenzeugen und bisher unveröffentlichte Fotos vom Tatort. Sie beleuchtet auch die Ermittlungen und die Verurteilung von Mark David Chapman, dem geständigen Mörder Lennons.