Deshalb hat John Frusciantes Rückkehr das Leben der Red Hot Chili Peppers verändert
„Wieder gemeinsam in einem Raum zu sein und den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen… das war wirklich aufregend“, sagt Flea begeistert von der neuen alten Energie.
In einem Interview sprachen die Red Hot Chili Peppers über die Wiedervereinigung mit John Frusciante. Ein großes Ereignis, welches den ein oder anderen sogar vor Freude weinen ließ.
„Das größte Ereignis war ehrlich gesagt, dass John zur Band zurückgekehrt ist“, erzählt Frontmann Anthony Kiedis in einem Interview mit „NME“. „Das war die monumentalste Veränderung in unserem Leben. Und bei Gott, war ich bereit dafür.“
Frusciante war von 1988 bis 1992 und von 1998 bis 2008 als Gitarrist der Red Hot Chili Peppers tätig. In dieser Periode veröffentlichten die Musiker gemeinsam einige ihrer bekanntesten Alben, darunter „Californication“, „By The Way“ und „Stadium Arcadium“. Doch 2008 wollte sich Frusciante auf seine Solo-Karriere konzentrieren und verließ die Gruppe. An seiner Stelle engagierten die Red Hot Chili Peppers Josh Klinghoffer.
„Es wäre schön, wieder mit John zu arbeiten“
In der neuen Formation machten die Red Hot Chili Peppers weiter Musik, produzierten Alben und gingen auf Welt-Tourneen. Doch nach den letzten Auftritten und zurück im Studio merkten Kiedis und der Bassist Flea, dass etwas fehlte. „Die Produktion des neuen Longplayers ging bloß schleichend voran, ohne eine bestimmte Richtung zu haben“, so Kiedis. „Und dann spürten Flea und ich unabhängig voneinander einen Drang in unserem Inneren, der uns sagte: ‚Es wäre schön, wieder mit John zu arbeiten.‘ Es war viel Zeit vergangen, aber er verkehrte wieder unseren Kreisen, nachdem er lange fort war.“
Frusciante ging es zu der Zeit ähnlich: „Ich hatte das Gefühl, eine Wiedervereinigung liegt in der Luft. Flea hat mir diese Idee in den Kopf gesetzt. Und dann spielte ich etwas Gitarre und dachte mir: ‚Ich habe so lange keine Rockmusik mehr geschrieben. Bin ich überhaupt noch dazu fähig?’“
Wie es der Zufall so wollte, schrieb der Gitarrist an eben diesem Tag „Black Summer“. Das Lied, welches die erste Single des kommenden Albums der Red Hot Chili Peppers sein würde.
Nach über zehn Jahren schloss sich Frusciante der Band wieder an
2019 war es schließlich so weit. Nach über zehn Jahren wurde Frusciante erneut Teil der Red Hot Chili Peppers. Genug Platz für zwei Gitarristen war allerdings nicht. Klinghoffer musste die Band verlassen. Eine Entscheidung, die nicht leicht war. „Es war für uns eine große Veränderung, als Josh uns verlassen hat“, erklärt Flea. „Er hat uns zehn Jahre lang begleitet und die Entscheidung ist uns immens schwer gefallen. Er war nicht bloß ein großartiger Musiker, sondern auch ein aufmerksamer und unterstützender Teamplayer – ein freundlicher und kluger Mensch mit Gemeinschaftssinn.“ Flea ergänzt: „Aber auf künstlerischer Ebene, also ich meine die Fähigkeit mit der gleichen [musikalischen] Sprache zu kommunizieren, war es mit John einfacher. Wieder gemeinsam in einem Raum zu sein und den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen… das war wirklich aufregend.“
Um das damalige Peppers-Line-Up zu komplettieren, fehlte nun lediglich noch eine Person: Rick Rubin. Der Produzent hinter den vielleicht denkwürdigsten Alben der Band und deshalb eine „offensichtliche Wahl“, wie Kiedis sagt. Auch für Rubin war die Wiedervereinigung emotional. „Ich war bei der ersten Probe anwesend, nachdem John wieder Teil der Band wurde, und ich musste dabei weinen“, erzählt der Produzent in dem Podcast „This Is Jericho“. „Es war so überwältigend, diese Gruppe von Menschen wieder gemeinsam zu sehen, weil sie so lange unglaublich gute Musik gemacht haben und es hat mich emotional berührt.“
Gemeinsam mit Rubin produzierten die Red Hot Chili Peppers schließlich ihr neues Album. „Unlimited Love“ erscheint am 01. April 2022. „Es klingt wie die Red Hot Chili Peppers, aber es ist anders und neu, und das finde ich großartig. Wir mögen es wirklich und sind stolz darauf, und das ist erst mal das Wichtigste“, meint der Peppers-Schlagzeuger Chad Smith dazu.