Moderatorin erntet Shitstorm nach bösem Witz über Joaquin Phoenix‘ Lippe

Wendy Williams („The Wendy Williams Show“) hatte sich über die angebliche Lippenspalte des „Joker“-Darstellers lustig gemacht. Dafür gab es heftige Kritik - unter anderem auch von Cher.

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Dieser Joke ging echt in die Hose: In einer neuen Folge ihrer Talkshow „The Wendy Williams Show“ sprach Moderatorin Wendy Williams auch über den gerade für den Oscar nominierten Joaquin Phoenix und machte sich über seine äußerliche Erscheinung lustig.

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„Wenn er sich den Bart abrasiert, hat er eine winzige Narbe. Er hat eine dieser – wie heißt das nochmal? Hasenscharte? Gaumenspalte?“ Mit einer Bewegung über ihre Lippen machte sie es nur noch schlimmer, so dass noch dem letzten Zuschauer klarwerden musste, dass sie die von ihr angenommene Behinderung veralberte.

Wendy Williams
Wendy Williams
Ilya S. Savenok

Die Kritik folgte auf den Fuß. Nur Minuten später wurde im Netz heftig über die zynischen Worte Williams‘ diskutiert. Vor allem Persönlichkeiten, die selbst betroffen sind, etwa der kanadische Football-Spieler Adam Bighill (geboren mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte), forderten auf Twitter eine Entschuldigung der Moderatorin. Bighill deutete auch an, dass sein Sohn Beau, der ebenfalls mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte geboren wurde, in diesen Tagen erneut operiert würde.

„Deshalb kann sich Wendy Williams verpi**en“

Deutliche Worte kamen auch von Cher: „Bevor sie Teenager sind, leiden viele von ihnen unter Schmerzen, sie haben Angst und auch die Hoffnung, dass sie eines Tages normal aussehen. Die Angst, die ihre Eltern erleben, ist dabei unerträglich… Diese Kinder machen mehr durch, als die meisten von uns jemals erleben werden. Sie sind mutig und schön und verdienen nur das Beste. Was du (Joaquin Phoenix) für sie getan hast, ist so wichtig! Deshalb kann sich Wendy Williams verpi**en.“

https://twitter.com/itschersworld/status/1217629090137530369

Vor allem mit Bezug auf die Aussagen von Adam Bighill bat Wendy Williams alle Menschen, die sich von ihren Worten verletzt gefühlt haben, um Entschuldigung. Zugleich kündigte sie eine Spende an. Auf Twitter schrieb die 55-Jährige:

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Wichtig in diesem Zusammenhang: Joaquin Phoenix hat keine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, sondern lediglich eine Narbe an der Lippe.

Russell Crowe hielt Joaquin Phoenix für „furchtbar unprofessionell“

Einem Interview zufolge hat Joaquin Phoenix während der Dreharbeiten von „Gladiator“ eine miserable Arbeitsmoral an den Tag gelegt. Scheinbar war das nicht das erste Fehlverhalten des „Joker“-Darstellers.

Ridley Scott hat ein Überzeugungstalent

Der Regisseur des Streifens, Ridley Scott, erzählte von einem Vorfall am Set. Hier habe Russell Crowe Phoenix als „furchtbar unprofessionell“ bezeichnet. Grund dafür: Phoenix habe bei den Dreharbeiten wohl kalte Füße bekommen und musste davon überzeugt werden, den Dreh nicht zu verlassen. Crowe war in seiner Rolle als „Maximus“, Phoenix spielte „Commodus“. Der 86-jährige Scott sagte: „[Joaquin] war in seinem Prinzenkostüm und sagte: ‚Ich kann das nicht machen’. Ich sagte: ‚Was?‘ Und Russell sagte: ‚Das ist furchtbar unprofessionell‘“.

Das Interview stammt aus der „New York Times“. Diese fragte den Regisseur daraufhin, was er tun würde, um jemanden zum Bleiben zu überzeugen. Die Antwort: „Ich kann als großer Bruder oder Vater agieren. Aber ich bin ein guter Freund von Joaquin. ‚Gladiator‘ war für uns beide anfangs eine Feuertaufe.“ Offenbar scheiterte Scott nicht daran, den Schauspieler zum Mitmachen zu überreden. Der zweite „Gladiator“-Teil, der übrigens ohne Phoenix stattfinden wird, erscheint am 14. November 2024 in den Kinos. 

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Phoenix bricht gerne mal Filmprojekte ab

Doch wie es scheint, sollte es für Phoenix nicht das letzte Mal gewesen sein zu zögern – oder gar den Film komplett zu verlassen. Glaubt man den Berichten der „Variety“, so habe der Künstler auch Todd Haynes Liebesfilm zwischen zwei Männern im Stich gelassen. Er soll fünf Tage vor Drehbeginn ausgestiegen sein. Und das, obwohl er selbst am Drehbuch beteiligt war. Haynes Projekt, was übrigens bisher auch noch keinen Titel bekommen hat, musste daraufhin auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Ob der Film noch gedreht wird, bleibt ungewiss. Phoenix antwortete später auf die Frage, wieso er das getan hätte, folgendermaßen: „Wenn ich mich dazu äußern würde, würde ich nur meine Meinung aus meiner Perspektive kundtun, und die anderen Kreativen sind nicht hier, um ihre Meinung zu sagen, also denke ich nicht, dass das hilfreich wäre.“

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Schon im September 2024 berichtete James McAvoy dem Podcast „Happy Sad Confused“, dass er sich innerhalb von zwei Wochen auf seine verschiedenen Rollen in „Split“ vorbereiten musste. Sein Vorsprechen für die Rolle fand in letzter Minute statt. Der Grund dafür: Joaquin Phoenix. Der 50-Jährige zog sich auch hier wenige Wochen vor Produktionsbeginn aus dem Streifen raus.

Dennoch: Ein gefragter Schauspieler

Auch wenn der Schauspieler sich wohl vor einigen Filmen zu sträuben scheint, konnte man ihn dennoch in verschiedenen Rollen auf der großen Leinwand sehen. So bei „Walk The Line“ (2005), „Beau Is Afraid“ (2023), „Napoleon“ (2023), so wie zuletzt im „Joker: Folie à Deux“ (2024).