Jim Morrison war ein waidwunder Crooner und animalischer Eroberer

Beinahe jede Zeile, die er sang, wirkte wie ein hingebungsvoller Tanz auf des Messers Schneide.

Der Unterschied zwischen Jim Morrison und Elvis Presley, meint Patti Smith, „liegt darin, dass Elvis sich nicht immer so wichtig nahm. Ich glaube nicht, dass man das von Morrison sagen kann.“

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Dennoch war Morrison, der sich an Frank Sinatra mindestens ebenso orientierte wie an Presley, zu unerwarteter Behutsamkeit imstande: Auf „People Are Strange“ und „Light My Fire“ lässt er seinen Bariton schweben und erhebt die Stimme in den Strophen zu kaum mehr als einem zarten Flüstern.

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Ausnahmen bestätigen die Regel, denn normalerweise ging es bei Morrison mehr um Sex und große Posen. Am häufigsten und wohl auch liebsten spielte er die Rolle des ruppigen Roadhouse-Bluesers, wirkte aber ebenso überzeugend, wenn er durch mythische Traumwelten reiste („Riders On The Storm“) oder im Suff eine Frau aufriss („L.A. Woman“). Er konnte den waidwunden Crooner ebenso überzeugend mimen wie den wild animalischen Eroberer.

Jim Morrison und The Doors: Tanz auf des Messers Schneide

Beinahe jede Zeile, die er sang, wirkte wie ein hingebungsvoller Tanz auf des Messers Schneide. Und bei dem härtesten Song der Doors, „Break On Through (To The Other Side)“, nahm seine unkontrollierte Aggression beinahe die Wutausbrüche des Punk vorweg. „Aufregend, sinnlich, kraftvoll und experimentell“ findet denn auch Perry Farrell den Mann, dessen Einfluss bis heute spürbar ist.

  • GEBURTSTAG: 8. Dezember 1943 († 3. Juli 1971)
  • WICHTIGSTE SONGS: „Light My Fire“, „Break On Through (To The Other Side)“, „L.A. Woman“
  • INSPIRATION FÜR: Iggy Pop, Ian Astbury, Eddie Vedder

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