Jetzt poltert Dieter Hallervorden gegen Journalisten

Dieter Hallervorden freut sich über eine Lobeshymne auf Facebook. So richtig viel gelernt hat der „Honig im Kopf“-Star aus der Debatte um das N-Wort also nicht

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Keine Ruhe um Dieter „Didi“ Hallervorden. Seit der 88-jährige „Honig im Kopf“-Star im Fernsehen das N-Wort, als auch das Z-Wort benutzt hat, steht er in der Kritik. Von manchen wird er aber auch verteidigt. Hallervorden hat auf Facebook nun eine Lobeshymne auf der Seite „Lieblingsschlager“ hinterlassen. In dem Beitrag wird der Komiker als „Mensch mit Herz, mit Verständnis, mit einem scharfen Blick für gesellschaftliche Entwicklungen“ bezeichnet. Als „einer, der sich nie über Menschen lustig gemacht hat, sondern über Absurditäten, über Engstirnigkeit, über Denkverbote“.

Didi ließ sich nicht nehmen, seiner Freude Ausdruck zu verleihen.„ Tja, stürmische Zeiten! Vielen Dank für Verständnis und Beistand!“, schreibt er. Weiter unterscheidet er zwischen seinen Fans und Journalisten, die, wenn sie ihn kritisieren, bei ihm nur in Anführungszeichen vorkommen: „Journalisten“. Laut Hallervordens statistischer Analyse stünden nahezu alle Leser auf seiner Seite.

Didi: „Die Kritik von ‚Journalisten‘ wird konterkariert durch die Kommentare der Leser, die zu etwa 95 Prozent für mich positiv ausfallen….. Ich war nie einer, der Meinungsfreiheit gegen Maulhalten eintauscht! Und das wird auch so bleiben! Ich werde die armen Journalisten doch nicht im Stich lassen…..“ Dahinter: ein Zwinker-Smiley.

Didi-Fans auf „Lieblingsschlager“ stimmen ihrem Idol natürlich zu: „Diddi das war klasse !! Ich bin auch mit diesen Worten aufgewachsen und gebrauche sie immer noch !! 👍👍👍“, schreibt einer. Einer, der offensichtlich nicht verstanden hat, dass die Nutzung des N-Worts als auch Z-Worts rassistisch bzw. fremdenfeindlich ist. Egal, ob es als Satire gemeint ist, oder nicht.

Hallervorden meldet sich auf Facebook:

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Rassismus-Vorwurf gegen Dieter Hallervorden: ARD meldete zu Wort

Im Zuge der Kontroverse rund um Dieter Hallervordens Sketch in der Jubiläumssendung „75 Jahre ARD“ hat nun auch der Sender Stellung bezogen. Hallervorden war Rassismus vorgeworfen worden, nachdem er in einer Neuauflage des berühmten „Im Kaufmannsladen“-Sketches sowohl das N-Wort als auch das Z-Wort benutzt hatte – und später in einem Statement auf den sozialen Medien nachlegte.

ARD über Dieter Hallervorden: „Bewusst als Provokation gesetzt“

Auf Anfrage der Deutschen PresseAgentur (unter anderem zitiert vom ZDF) erklärte die ARD nun: „In seiner Rolle als Häftling thematisierte er überspitzt den Wandel der Sprache und verwendete dabei Begriffe, die heute aus guten Gründen nicht mehr zeitgemäß sind – in diesem satirischen Kontext jedoch bewusst als Provokation gesetzt wurden.“

Der Sender, so heißt es im Statement weiter, spreche sich gegen jede Form von Rassismus aus. Man stehe für Vielfalt und Kunstfreiheit.

Hallervorden: Der Stein des Anstoßes

Dieter Hallervorden hatte in der Sendung eine Neuauflage seines bekannten Sketches „Im Kaufmannsladen“ präsentiert. Darin verwendete er das N-Wort und das Z-Wort. Die Szene zeigt ihn auf einem Gefängnisbett. Er spielt einen Häftling, der – wie angedeutet wird – wegen dieser Begriffe inhaftiert wurde. Die ARD ließ die Szene unkommentiert, was in sozialen Netzwerken und Medien auf breite Kritik stieß.

Komiker reagiert auf Kritik

Dieter Hallervorden weist die Vorwürfe zurück. „Satire wird nicht mehr verstanden, diesmal betrifft es die gestrige Ausstrahlung der Jubiläumssendung 75 Jahre ARD“, schreibt er. Es gehe hier um die Fragen „Warum hat der Sender die Entgleisungen Hallervordens gesendet?“ und „Wieso ließ die ARD diesen Moment unzensiert zu?“ Seine Antwort darauf: „Gut so.“ Hallervorden betont, dass er sich weder zensieren noch in eine Ecke drängen lassen möchte. Bei der ARD bedankt er sich ausdrücklich.