Jetzt auf DVD: „Paganini“ von Klaus Kinski
Als Klaus Kinski 1986 mit seinem „Paganini“-Film begann, hatte er Werner Herzog größtenteils hinter sich. Nur „Cobra Verde“ sollte folgen. „Paganini“ inszenierte Kinski ganz allein mit italienischen Laiendarstellern, einer Zufallsbekanntschaft als Kameramann und vor allem seiner 17-jährigen Geliebten Debora Caprioglio, die er praktischerweise kurz zuvor in der Pizzeria ihrer Ehern kennengelernt hatte.
Von Paganini war Kinski besessen, seit er ein Bildnis des Geigers in einem Schaufenster (und also sich selbst) erblickt hatte. Seitdem identifizierte er sich wahnhaft mit dem Virtuosen und ließ sich per Eingebung eine Art Drehbuch diktieren.
Ach, es geriet bei Kerzenschein und Tageslicht sehr wirr, meistens vögelt der Genius (wie auch die beigelegte Dokumentation zeigt) zu Gefiedel mit Debora, lamentiert auf italienisch und gestikuliert wild. In Cannes wollte Gilles Jacob solche Pornografie nicht haben, und wie Kinski darauf reagiert, das sind natürlich die schönsten fünf Minuten des herrlich meschuggenen Projekts (2 DVDs, SPV).