Japanische Girlgroup AKB48 von ‚Sägen-Attentäter‘ angegriffen
Ein Girlgroup-Konzept, das wohl keiner verstehen kann, trifft auf eine Tat, für die keiner Verständnis haben kann: Ein Mann verletzt mit einer Säge zwei Mädchen der Gruppe AKB48.
Es erinnert fast ein bisschen an das kindheitliche Spielen mit Barbie-Puppen: Aus dem großen Pool an weiblichen Bandmitgliedern dürfen Fans stets neue Anführerinnen bestimmen, sie täglich in einem Theater bestaunen – und Verhaltensregeln gibt es obendrein: Keines der Mädchen darf etwa einen Freund haben, sonst fliegt sie aus dem Kader. So funktioniert die japanische Girlgroup AKB48.
Am Sonntag (25. Mai), ging während einer Fanveranstaltung im nordjapanischen Iwate vor den Augen zahlreicher Teenager nun ein Mann mit einer Säge auf zwei der Bandmitglieder los. Die 19-jährige Rina Kawaei und die 18-jährige Anna Iriyama wurden beide von der 50 Zentimeter langen Säge an Armen und am Kopf verletzt. Die beiden Popstars kamen daraufhin ins Krankenhaus, erlitten jeweils Knochenbrüche an der rechten Hand und Schnittwunden am Kopf. Laut Aussagen des Managements könnten die Zwei jedoch am Dienstag (27.5.) schon wieder entlassen werden.
Der Sägen-Attentäter konnte zwar überwältigt werden, verletzte dabei aber zusätzlich einen der Ordner. Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei dem Täter um einen 24-jährigen Arbeitslosen, der nun wegen versuchten Mordes festgenommen wurde. Er selbst gestand, dass er töten wollte – „egal wen“.
AKB48 ist derzeit eine der kommerziell erfolgreichsten japanischen Bands. Mehrere hundert Mädchen befinden sich im Talentpool und kämpfen immer wieder darum, einen Bühnenplatz zu bekommen. Wer sich an die speziellen Regeln hält, die meisten Sympathien einheimst, schafft es vielleicht – als Form höchsten Triumphes – die Wahl zur Anführerin für sich zu gewinnen. Stimmzettel werden den Alben beigelegt, so dass die Fans entscheiden, wer im nächsten Jahr die Anführerin von AKB48 sein wird. Das AKB im Bandnamen steht übrigens für den Stadtteil Akihabara in Tokio.