Jan Böhmermann kritisiert die vermeintlich „unpolitische“ Gaming-Szene

Wie unpolitisch kann eine Szene sein, in der Rassismus, Sexismus und Rechtsextremismus Alltag sind?

In der neuesten Folge des ZDF Magazin Royale hat Jan Böhmermann eine brisante Debatte über die Gaming-Community angestoßen. Mit der provokanten Frage, ob Gaming wirklich der „letzte unpolitische Ort auf Erden“ sei, beleuchtet er die Widersprüche und toxischen Verhaltensweisen innerhalb der Szene. Dabei hebt der Satiriker hervor, dass Rassismus, Sexismus und extremistische Ansichten weiter verbreitet sind, als so mancher Gamer zugeben möchte.

In der Folge vom 27.09. thematisiert Böhmermann den Konflikt zwischen der Streamerin Shurjoka und dem YouTuber KuchenTV. Shurjoka hatte in ihrer Community zum Boykott des Spiels „Hogwarts Legacy“ aufgerufen, um sich gegen die transfeindlichen Äußerungen von J.K. Rowling zu positionieren. Was folgte, war Hass aus der Gaming-Szene – angefacht von KuchenTV und dessen Anhängern.

Wer kontrolliert Gaming-Plattformen?

Auch auf das sogenannte „GamerGate“ wird verwiesen. 2014 verbreitete sich in den USA ein Gerücht über die Spieleentwicklerin Zoe Quinn, dass sie eine sexuelle Beziehung zu einem Gaming-Journalisten gehabt haben soll, der im Gegenzug positiv über ihre Spiele berichtet habe. Obwohl es dafür keine belastbaren Beweise gab, entbrannte ein heftiger Shitstorm, der in Doxing (das Veröffentlichen persönlicher Informationen über Menschen) sowie in Drohungen gegen Quinn mündete. Die Folge der Late-Night-Satire-Show ist als scharfer Kommentar zu den fehlenden Moderationsstandards auf Plattformen wie Steam gedacht. Gamer halten diese oft für einen unpolitischen Raum.

Rechtsextremer Content

Laut Böhmermann posten auch immer wieder rechtsextreme Profile Content, der kaum bis gar nicht überwacht wird – zudem verweist der Moderator auf Medien, die über eine Radikalisierung von Attentätern durch das Online-Netzwerk berichten.

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Auf YouTube sei die Sendung laut dem Moderator kurzfristig gelöscht worden. Mittlerweile ist der Clip aber wieder verfügbar und auch in der Mediathek des ZDF zu finden.

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