Jan Böhmermann bei Spotify: Er legt gegen Merkel nochmal nach
Jan Böhmermann über Merkel – und wie das "Schmähgedicht" sich auf sein Privatleben ausgewirkt hat
In seiner ersten „Fest & Flauschig“-Folge bei Spotify hat Jan Böhmermann erneut seine Enttäuschung kundgetan. Bundeskanzlerin Merkel habe ihn nicht ausreichend in der „Schmähgedicht“-Affäre unterstützt.
In dieser Woche feierte der Satiriker gleich zwei Comebacks: Er beendete die Sendepause von „Neo Magazin Royale“ mit einem spektakulären Scoop, der RTL und die „Schwiegertochter gesucht“-Reihe demaskierte. Und er kehrte mit Kollege Olli Schulz auch ins Radio zurück – mit dem „Felst & Flauschig“-Podcast, dem Nachfolger der Radioeins-Reihe „Sanft & Sorgfältig“.
Böhmermann sprach über sein Hilfegesuch, dass er nach Erdogans Vorgehen an Kanzleramtsminister Peter Altmaier per Twitter gerichtet hatte. „Ich sage denen mal lieber sicherheitshalber bei Twitter, wie die Sache gemeint war, damit er nicht denkt, ich wollte hier Volksverhetzung betreiben“. Böhmermann sagt, er sei davon ausgegangen, die Bundesregierung wisse, „wie das gemeint war“. Und am nächsten Tag meldete sich dann Angela Merkel mit ihrem Kommentar, das Erdogan-Gedicht sei „bewusst verletzend“ gewesen.
Der Moderator fragte sich in der Podcast-Sendung, ob die Bundeskanzlerin „wirklich das ganze Stück gesehen“ habe. Auf Böhmermann habe das so gewirkt: „Als hätte sie den Vorhang aufgemacht in die Türkei zu diesem Bösewicht Erdogan, der dann mal seinen Zeigefinger durch diesen offenen Vorhang gesteckt und mir auf dem Kopf rumgedrückt hat, nach dem Motto, autoritär kann ich auch in Deutschland sein.“
Natürlich habe Erdogans Strafgesuch auch ihn persönlich beunruhigt: „Die Luft wird dann doch ein kleines bisschen dünn, wenn abends die Polizei bei dir an der Tür klingelt und sagt, wir müssen Sie mal kurz hier rausholen, weil wir um Ihre Sicherheit besorgt sind“.