„Jahresrückblick 2003 – August: „Wir sind frei“
Als Vorband von R.E.M. gab s für BLUMFELD Pfiffe vom Mainstream-Publikum, doch auch Indieland hat noch immer Vorbehalte gegenüber der neugefundene Direktheit oder, wahlweise, Simplizität. Hätte man selbst keine Ohren und nur ein paar Zeitungsartikel zum neuen Blumfeld-Album „Jenseits von Jedem „gelesen, hätte man meinen können, Blumfeld machten nur noch Musik fürs hedonistische Popfeuilleton.
Doch „Wir sind frei“, die Vorab-Single zu „Jenseits von Jedem“, ist exzellent, hält das Werk der besten deutschen Band kontinuierlich im Werden, ist das unwiderstehliches Vorwort, das in den Themenkreis des neuen Albums einführt. Kritik am Status quo, Formulierung eines Gegen, einer Utopie. Zurück zur Natur, zum frühesten Bild, von dem wir eigentlich kommen. „Wir sind frei“ – eine Forderung, keine Feststellung: „Die Träume enden in den Charts/ Wemdienen eure Lieder?/ Ein Höhenflug und dann: Das war’s/ Die Erde hat euch wieder/ Ihr Sklaven in der Überzahl/ Wie lang noch wollt Ihr leiden?/ Wer frei sein will, hat keine Wahl/ Wir müssen uns entscheiden.“ Am Ende des Albums steht dann der Triumph: „Die Welt ist schön“. „Für was mir fehlt, schreib ich ein Lied.“ Single des Jahres.