Jahrescharts 2021: Deutschland bleibt ABBA-Land
Die Schweden überflügeln Helene Fischer und Adele
Der „Rausch“ war nicht heftig genug. In der Auswertung der Offiziellen Deutschen Album- und Singles-Charts für das Jahr 2021 konnte Helene Fischer ihre einstige Spitzenposition, die sie mit „Farbenspiel“ und Co wie selbstverständlich einnahm, nicht zurückerobern.
Stattdessen führt das Anfang November veröffentlichte Comeback-Album „Voyage“ von Abba mit solidem Vorsprung die deutsche Statistik an. Rund 400.000 verkaufte Einheiten stehen bislang zu Buche. Fischers „Rausch“ bleibt da nur der zweite Rang. Die hierzulande traditionell starke Affinität für das Schweden-Quartett bleibt auch nach 40 Jahren im Off bestehen.
Danach wird es rockig. Auf Platz 3 folgt das AC/DC-Spätwerk „Power Up“ (ein Album aus dem letzten Jahr) vor „Dunkel“ von Die Ärzte und „Sentjutsu“ von Iron Maiden auf der Sechs. Adele wiederum konnte mit ihrem Scheidungs-Opus „30“ nur kurz in die 2021er-Charts einzahlen. Nach nur drei Wochen auf dem Markt ist ihr Platz Sieben gleichwohl bemerkenswert.
Das seit Jahren starke „nationale Produkt“ notiert mit „Wenn die Kälte kommt“ von den Kutter-Rebellen Santiano auf Fünf, einem weiteren Fischer-Album („The Helene Fischer Show“), „UDopium“ von Udo Lindenberg und Kontra Ks „Aus dem Licht in den Schatten zurück“ fünfmal in der Jahresliste. Die Hälfte der Top Ten singt deutsch.
Im schnelllebigen Feld der Singles konnte der handfeste Schotte Nathan Evans mit seiner Seemanns-Schote „Wellerman“ die einschlägigen Superstars auf die Plätze verweisen. GfK Entertainment zählte 800.000 Verkäufe (analog und digital) und immerhin zehn Platz-eins-Notierungen für Evans in den wöchentlichen Listen. Platz Zwei im Singles-Jahr belegt Ed Sheeran mit „Bad Habits“. Der kanadische R’n’B-König The Weeknd ist mit „Save Your Tears“ und „Blinding Lights“ gleich zweimal vertreten.