Jack Johnson: Nah am Wasser gebaut

ch bin ja in dem Sinne nicht wirklich ein Songwriter; ich strenge mich beim Komponieren nicht an, und meine Platten klingen immer ungefähr gleich“, sagt Jack Johnson, und er hat recht damit. Auch das neue, dritte Album des hawaiianischen Singer/Wellenreiters beschränkt sich auf die seit dem Debüt etablierte Akustik aus Gitarre, Schlummergesang und entspannt fließenden Folk-Grooves. Wobei: Die Songs auf „In Between Dreams“ haben mehr Kontur und melodische Idee und sind mithin die besten dieser Karriere. Doch Johnsons Musik ist auch weiterhin streng funktionale, unaufdringliche Tagtraummusik, die in erster Linie als Hintergrund für irgendeine entspannende Tätigkeit gedacht ist. „Man sagt, meine Songs seien die perfekte Klangkulisse für ein Barbecue am Strand“, hat Johnson früher gern gesagt, „ein größeres Kompliment kann man mir gar nicht machen.“ Das, zumal Johnson sich ab sofort wieder eher als Surfer und Strandmensch denn als Musiker und Weltreisender verstehen möchte. Nach dem überraschenden Erfolg der ersten beiden Platten gingen die Konzertreisen in immer mehr Länder und in immer größere Hallen, und er hatte deutlich öfter die Gitarre im Ar als das Surfbrett unter den Füßen. „Wenn ich morgens aufwache, denke ich nicht zuerst an Musik, sondem ans Surfen. Ich werde mein Leben wieder mehr darauf ausrichten.“ Schließlich gibt es zu Hause auf Hawaii ohnehin genug zu tun. Johnson hat mit Freunden die Kokua Hawaii Foundation gegründet, die sich der enviromental education in den Schulen der Insel widmet. Johnson ist mit vor Ort, singt in den Klassenzimmern und anderswo, um für den guten Zweck Geld zu sammeln. „Ich wollte Musik machen, die nicht zynisch ist oder nach Problemen sucht, sondern das Herz erwärmt und Mut macht, die guten Dinge zu sehen. Nur dann kann man die schlechten ändern.“

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