J.K. Rowling: Sarkasmus zum britischen Muttertag
Neue Runde im erbitterten Streit mit India Willoughby. Wann ist die „Strafbarkeitsgrenze“ erreicht?
„Harry Potter“-Autorin J.K. Rowling hat mit zwei Postings zum Muttertag, der in Großbritannien am Sonntag (10. März) begangen wird, ihre Dauerfehde mit Moderatorin und Trans-Frau India Willoughby neu befeuert.
„Herzlichen Glückwunsch zum Muttertag für alle, deren Eizellen befruchtet wurden und kleine Menschen hervorgebracht haben; deren Geschlecht von Ärzten mit glücklichem Händchen bestimmt wurde“, so Rowling auf dem Kurznachrichten-Portal X. Dafür erntete sie heftige Reaktionen, dass sie sich über Trans-Definitionen lustig machen würde. Die Schriftstellerin veröffentlichte daraufhin ein Update mit sarkastischem Unterton.
„Ich bin am Boden zerstört und fassungslos, dass auch meine Umarmung der inklusiven Sprache ihre enthusiastischsten Anhänger verärgert hat“, so Rowling. „Sagen wir doch einfach: Alles Gute zum Muttertag für alle Frauen, die Kinder großgezogen haben!“
In zahlreichen Scharmützeln und Gegen-Attacken hatte sich Rowling in der Vergangenheit gegen eine strenge und normative Auslegung der „integrativen Sprache“ gewehrt.
Hintergrund dieser neuerlichen Verbal-Boxing-Runde ist auch eine Kritik der britischen TV-Moderatorin India Willoughby wegen angeblicher transphober Äußerungen. Willoughby hatte sich im Jahr 2015 einer geschlechts-angleichenden Operation unterzogen. Sie behauptet nun, Rowling habe sie absichtlich „falsch bezeichnet“.
Rowling wiederum gibt zu Protokoll, dass Willoughbys „obsessive Angriffe auf mich in den letzten Jahren den gesetzlichen Tatbestand der Belästigung erfüllen könnten“.
„Ich habe diesen Rat ignoriert, weil ich keine Lust hatte, India die Publicity zu geben, nach der er sich so offensichtlich sehnt“, schrieb Rowling auf X. „Da ich mir bewusst bin, dass es eine Straftat ist, die Strafverfolgungsbehörden anzulügen, werde ich der Polizei einfach erklären müssen, dass India meiner Meinung nach ein klassisches Beispiel für einen männlichen Narzissten ist, der in einem Zustand ständiger Wut darüber lebt, dass er Frauen nicht dazu bringen kann, ihn nach seiner eigenen Einschätzung zu nehmen.“
Am Sonntag (10. März) kritisierte Rowling auf „X“ auch, dass Transfrauen in Frauenumkleideräume gelassen werden, und erwähnte Willoughby in ihrem Beitrag. Die Autorin schrieb: „India ist nicht zu einer Frau geworden. India spielt eine frauenfeindliche Männerfantasie von dem nach, was eine Frau ist.“
Ein Polizeisprecher der Grafschaft an der Grenze zu Schottland liegenden Grafschaft Northumbria hat in der Zwischenzeit erklärt, dass der aktuelle Vorwurf Willoughbys „nicht die Schwelle zur Strafbarkeit erreicht hat“.
In einem Interview mit dem Sender „Byline TV“ gab die 58-jährige Willoughby daraufhin zu Protokoll: „JK Rowling hat definitiv ein Verbrechen begangen. Ich bin rechtlich gesehen eine Frau. Sie weiß, dass ich eine Frau bin, und sie nennt mich einen Mann. Das ist gesetzlich definiert.“