Into The Heart
Von Journalisten und Freaks: Welche Bücher die lange Geschichte der Band am besten beleuchten
Wenn eine Band sich dauernd etwas Neues überlegt, dann sind Bücher über sie natürlich schnell veraltet. „The Road To Pop“ oder „Race Of Angels“ liest man heute eher mit einem Schmunzeln. „Die Rolling Stone-Files“ (Hannibal) dringen immerhin bis ins Jahr 2001 vor und haben die schiere Faktenmasse auf ihrer Seite. Alle Interviews, Plattenrezensionen, Kommentare zu U2 in Jahresrückblicken und Randnotizen, Platzierungen bei Leser-Polls und andere Preisverleihungen – mehr Information geht auf knapp 400 Seiten kaum.
Ein bisschen magerer fällt „Bono und U2 in eigenen Worten“ (Palmyra) aus. Da merkt man doch, dass Zitate des Sängers aus dem großen Zusammenhang gerissen oft wenig Sinn machen. Bonos Gedanken brauchen einfach mehr Raum, ein paar Zeilen unter Stichworten wie „Das Credo“ oder „Der Starzirkus“ reichen nicht aus. Manches ist aber doch putzig: „Die Leute stellen mir so ernste Fragen – und ich beantworte sie auch noch. So dumm bin ich.“
„Die Story zu jedem Song“ (von „Boy“ bis“ All That You Can’t Leave Behind“) will „Into The Heart“ von Niall Stokes (Rockbuch) erkunden, und selbst die skurrilen Nebenprojekte werden durchleuchtet. Die miese Übersetzung macht es einem nicht leicht, aber immerhin halten sich die Oberflächlichkeiten, wenn auch nicht die Klischees, in Grenzen.
Zwei Bücher von Freaks für Freaks: „The Ultimate Encyclopedia“ von Mark Chatterton (Heiter Skelter) listet von A bis Z alles Wissenswerte zu U2 auf und lässt gar nichts aus – nicht einmal den Keyboarder, der auf einem Song von „Pop“ mitwirkte, oder Charlie Chaplin, dessen Kostüme Bono einst kaufte. „U2 Live – A Concert Documentary“ von Pimm Jal De La Parra (Omnibus) beschreibt detailliert jeden Gig, den die Band je spielte.