Jetzt „Antics“ von Interpol (wieder-)hören!
Die zweite Platte von Interpol erscheint als Jubiläumsedition mit Live-Album. Dazu gibt es die B-Side „Direction“.
Interpol haben eine Neuauflage von „Antics“ veröffentlicht. Die neue Version, die seit Freitag (27. Oktober) bei allen gängigen Streamingdiensten zu hören ist, enthält ein komplettes Live-Album sowie die B-Side „Direction“. Limitierte Vinyl-Editionen von „Antics“ wird es ab 2025 geben.
Das auf dem Album zu hörende Konzert in Mexiko-Stadt wird in voller Länge auf YouTube zu sehen sein. Premiere ist allerdings erst am Freitag um 22 Uhr.
Ein erster Ausschnitt zeigt die Live-Version der Single „Slow Hands“:
Interpol werden „Antics“ in voller Länge auf Tour spielen. In Deutschland gibt es Konzerte in Berlin (23. Oktober) und Leipzig (24. Oktober). Weitere Termine gibt es HIER.
Maik Brüggemeyer schrieb 2004 in seiner Rezension zu „Antics“ von Interpol:
Ihnen fehlte der bestimmte Artikel im Bandnamen, als die „The“-Band-Hysterie vor drei Jahren begann, und ihr Debüt „Turn On The Bright Lights“ spielte einen nicht schwindlig wie „Is This It“ oder „Up The Bracket“, umsponn einen und zog einen dann eher langsam in seinen Bann ätherisch, nervös, cool, dunkel, geheimnisvoll brodelnd und stilvoll. Keine Band legte auch live so viel Wert auf die perfekte Umsetzung ihrer eleganten, länglichen Songgebilde.
Hier ist er wieder, dieser typische Interpol-Sound, der sich langsam ins Unterbewusstsein spielt – sich hypnotisch umspielende Gitarren, kalte Keyboards und diese distanzierte Ian-Curtis-Stimme, die klingt, als könne sie einem niemals direkt in die Augen sehen. Bald schwirren einem Textzeilen durch den Kopf – „Can’t you see what you’ve done to my heart“, „And time is like a broken watch/ I make money like Fred Astaire“- summt man einen dieser hymnischen Refrains, eine Bassfigur, ein Gitarrenriff nach.
Maßgeschneiderte Songs
„Next Exit“ heißt seltsamerweise der Einstiegssong und natürlich haben sie Recht, denn über diese Ausfahrt gelangt man direkt ins Herz New Yorks, nur hier können Bauwerke von der Eleganz des Empire State Building und des Chrysler Building und Übersongs wie „Narc“ und „Take You On A Cruise“ in unmittelbarer Nachbarschaft existieren, ohne einander den Glanz zu nehmen. „Narc“ ist Franz Ferdinand nach zwei schlaflosen Nächten und mehreren Tassen Kaffee, „Take You On A Cruise“ Endsiebziger-John-Cale und natürlich das schönste Stück des Albums.
Wirkte „Turn On The Bright Lights“ noch an einigen Stellen, als müssten Interpol die abgelegten Anzüge von Joy Division, Bauhaus oder Television auftragen, ist „Antics“ maßgeschneidert 10 Songs, 40 Minuten – sitzt perfekt!