„Inglourious Basterds“: Tarantino überredete Waltz, sich bei Proben zurückzuhalten

Im Vorfeld der Dreharbeiten verlangte der Regisseur von Schauspieler Christoph Waltz, sein Potenzial zu verbergen. Dafür hielt er ihn sogar von Proben fern.

Mehr als 15 Jahre liegen die Dreharbeiten zu Quentin Tarantinos schillernder Nazi-Komödie „Inglourious Basterds“ bereits zurück. Neben den geschickt pointierten Dialogen war insbesondere die Fülle und Qualität der hochkarätigen Darsteller*innen maßgeblich für den Erfolg des Filmes verantwortlich.

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Vor allem Christoph Waltz sorgte in der Rolle des soziopathischen SS-Offiziers Hans Landa für Begeisterung und dürfte auch seine Kolleg*innen überrascht haben. Einige von denen kannten Waltz, der zuvor vernehmlich in deutschen Fernsehproduktionen zu sehen war, nämlich kaum oder gar nicht. In einem Interview offenbarte Regisseur Tarantino nun, genau diese Tatsache bei den Dreharbeiten für einen Scherz genutzt zu haben.

„Ich will nicht dass du schlecht bist, aber…“

„Ich habe mich mit Christoph getroffen, bevor wir zur großen Drehbuchlesung mit der Besetzung kamen“, gestand Tarantino im Podcast „The Moment“. Um die anderen Darsteller*innen aus der Reserve zu locken, bat Tarantino Waltz, sein volles Potenzial bei den ersten Proben zunächst zu verbergen.

„Ich habe ihm gesagt“, führte der Regisseur aus, „’Ich mache das nicht, um ein perverses Spiel zu spielen. Jeder ist so neugierig darauf, wer Hans Landa spielt. Ich möchte nicht, dass du bei der Drehbuchlesung schlecht bist, aber ich möchte, dass du dich sehr zurückhältst.“

Christoph Waltz erhielt für seine Rolle als Hans Landa einen Oscar und weitere Auszeichnungen.

Keine Proben mit Kolleg*innen

Zudem gab Tarantino zu, Waltz auch von gemeinsamen Proben mit Schauspiel-Kolleg*innen wie Brad Pitt und Diane Kruger ferngehalten zu haben. Stattdessen sollte er seine Dialoge bis zum Beginn der Dreharbeiten mit dem Regisseur persönlich durchgehen. Einzig die Proben mit Denis Ménochet, der mit Waltz die spannungsgeladene Eröffnungsszene spielen sollte, ließ Tarantino zu.

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Die eigentlichen Dreharbeiten mit Waltz dürften den meisten seiner Kolleg*innen daher noch gut im Gedächtnis sein. Der 64-Jährige verkörperte seine Rolle derart authentisch, dass er im Anschluss neben dem Oscar für die beste Nebenrolle gleich vier weitere internationale Trophäen einheimste.

„Inglourious Basterds“ erschien im August 2009 und wurde der bis dato erfolgreichste Tarantino Film. Über 200 Millionen US-Dollar spielte die Komödie ein. Hinzu kamen eine Goldene Palme und etliche andere Auszeichnungen.

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