Infadels

sind als Dance-Rocker nur so cool, wie sie sich fühlen

„Die Leute mögen Unzulänglichkeiten“, sagt Matt Gooderson, Bassist der Londoner Infadels, „weil sie sich von ihnen nicht eingeschüchtert fühlen. Wir sind eine Band, mit der sich viele identifizieren können. Unsere Fans sind nicht die Übercoolen.“ Amüsant, wie man das auch als Stärke interpretieren kann – es muß mehr am Look als an der Musik der Infadels liegen, denn ihre Hits „Jagger ’67“ und „Can’t Get Enough“ sind scharfer Dance-Rock, weniger Acid als (natürlich) New-Wave-inspiriert. mit breiten Synthesizer-Streifen und Luftschnapp-Gesang, die Art Pop. die sich beim Tanzen so toll anfühlt wie eine neue, extrem gut sitzende Hose. „We Are Not The Infadels“ ist die Platte, was im Endeffekt nur heißt: Wir haben kein „The“ im Namen. Dafür haben sie mit Schlagzeuger Alex den Sohn des großen Prog-Drummers Bill Bruford (Yes, King Crimson, Genesis) in der Band. Er, Gooderson und Sänger Bnann waren erst unter dem (wundervollen) Namen Baiboa in Fashion-Zirkeln aktiv. „Wir haben auf vielen trendigen Parties in Ost-London gespielt, gehörten zum Kreis von Trevor Jacksons Output-Label, aber das war es nicht“, sagt Gooderson. Angeblich nahmen sie mit dem vorletzten Geld die erste Infadels-Single auf, fuhren dann zum Zelten nach Italien und erfuhren dort, der Song sei bei John Peel gelaufen. Ein Stück wurde für einen Handy-Werbespot gebucht – den Ertrag investierten sie schnurstracks in die Produzenten-Gage für Jagz Kooner (Primal Scream). Und nachdem mit Output nichts mehr war, unterschrieben sie beim nächsten Hip-Label, bei Wall Of Sound. „Unsere Musik speist sich aus 15 Jahren intensiven Ausgehens. Drum’n’Bass. Acid Techno, aber eben auch Ben Harper und Counting Crows.“ Die Counting Crows hört man jetzt nicht so.

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