Immer positiv
ES IST EINE WONNE, WIE die drei Musiker von River Giant gemeinsam singen: klassisch amerikanisch, mit dieser eigentümlichen Färbung, die man offenbar nur dort richtig hinbekommt. Die Band aus Seattle wird wegen ihren dreistimmigen Harmonien des Öfteren in die Ecke der Neo-Folkies gestellt, doch dort gehört sie nicht ganz hin. Denn River Giant spielen meist nicht zart akustisch, sondern kräftig und laut. Auf dem Debütalbum „River Giant“ hört man neben der Folklore Elemente aus Indie-Rock, Garage-Blues und Grunge -Sänger, Gitarrist und Songwriter Kyle Jacobson nennt Soundgarden einen wichtigen Einfluss. Aber auch die Fleet Foxes haben auf ihn Eindruck gemacht. Die Geschichte von River Giant begann, als der jetzt 30-jährige Jacobson mit 19 Jahren eine Gitarre in die Hand nahm, um seine Wut herauszuschreien. Er hatte damals nach eigenen Aussagen Drogenprobleme, war einige Male im Gefängnis und insgesamt auf die schiefe Bahn geraten. Musik, sagt Jacobson, habe ihm geholfen, ein besserer Mensch zu werden. „Ich will, dass unsere Band nicht nur ein Image ist, sondern auch eine positive Botschaft bringt. Man soll an mir sehen können, dass man mit Hilfe von außen und harter Arbeit jemand anderes werden kann.“ Jacobson sagt das nicht mit heroischer Geste, sondern bescheiden, vorsichtig -und deshalb sehr glaubhaft. „Wir waren immer Außenseiter, aber diese Rolle hat uns auch stark gemacht.“