Im Schatten der Väter: Walter Kohl mit Xavier Naidoo im Rolling-Stone-Gespräch
„Ich bin mir sicher, dass es zwischen uns noch Klärungen geben wird“, sagt Bestsellerautor („Leben oder gelebt werden“) Walter Kohl im Rolling-Stone-Gespräch mit Soulsänger Xavier Naidoo über das aktuelle Verhältnis zu seinem Vater, Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl.
Die beiden Pfälzer Kohl und Naidoo trafen für das am Donnerstag (26. Mai) erschienene Musik- und Kulturmagazin erstmals aufeinander, um über Probleme in der Vergangenheit mit ihren Vätern und über die Kraft der Versöhnung zu sprechen.
Über die in seinem Bestseller beschriebene Szene, in der Walter Kohl den Abschiedsbrief seiner Mutter über ihrem Grab verbrennt, in dem sie ihn bat, sich nach ihrem Tod um den Vater zu kümmern, sagte der Autor: „Versöhnung kann auch bedeuten, Verantwortung zu übernehmen. Und das bedeutet eben manchmal auch, „Nein“ zu sagen.“
Naidoo berichtete, dass er erst in der letzten Nacht seines Vaters (1992) mit diesem Frieden geschlossen habe: „Ich habe meinen Vater in den Arm genommen und ihm alle Lieder vorgesungen, die mir eingefallen sind, die ganze Nacht lang. Ich merkte, mein Vater hätte gern noch etwas gesagt, aber er konnte nicht mehr. Das war für mich das, worunter ich Versöhnung verstehe. Mein Vater ist am Morgen nach dieser Nacht gestorben.“
Der Sänger erkennt einen Zusammenhang zwischen der schwierigen Beziehung und seiner Musikkarriere: „Ich glaube, ich bin auch Künstler geworden, weil ich keinerlei Anerkennung von meinem Vater bekommen habe.“
Das komplette Interview mit Xavier Naidoo und Walter Kohl lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Rolling Stone, die ab 26. Mai am Kiosk erhältlich ist.
Das Interview gibt es nun hier in voller Länge.