Im neuen ROLLING STONE: CD New Noises „Fever Dreams“
Es liegt etwas in der Luft: Feuer ist es beim deutschen „Vintage-Hedonisten“ Kornelius Flowers, dunkler Südstaatenzauber bei Tony Joe White. Die Songwelten von Ben Watt sind mit fieberhaften Albtraumzuständen verhangen, und Marissa Nadler sinniert in ihrer zarten Folkballade darüber, wie es denn wäre, sich in Luft aufzulösen.
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1. Margaret Glaspy „You Don’t Want Me“
Die New Yorkerin ist nicht der Typ für gewöhnliche Lovesongs. Die von knackigen Gitarrenriffs und ihrer erstaunlich vielseitigen Stimme getragenen Lieder ihres Debütalbums drehen sich zumeist um die Sollbruchstellen menschlicher Beziehungen.
2. Tony Joe White „Hoochie Woman“
Wie die besten Songs des Swamp-Rockers ist auch „Hoochie Woman“ durchtränkt von den sumpfigen, psychedelischen Americana-Sagenwelten seiner Südstaatenheimat.
3. Marissa Nadler „Dissolve“
Die Songs der Amerikanerin kommen als langsame, schleichende Balladen daher, im Untergrund schwelt und pulsiert es aber immer aufs Heftigste. Auch „Dissolve“ von ihrem neuen, siebten Album ist so ein anmutig geformtes Kleinod.
4. Ben Watt „Fever Dream“
31 Jahre ließ der Ex-Everything-But-The-Girl-Mann ins Land gehen, ehe er seinem Solodebüt 2014 ein zweites Album folgen ließ. So lange dauerte es diesmal nicht: Auf seinem dritten Album erklingen nun kühne, finstere Gitarrensongs.
5. Garbage „Empty“
Garbage wissen immer noch, wie das geht: dieses Zaudern einer von Selbstzweifeln befallenen modernen Seele in einen Popsong von pechschwarzer, rasender Energie zu gießen.
6. case/lang/veirs „Atomic Number“
Neko Case, k.d. lang und Laura Veirs scheinen in diesem von Folkgitarren und Harmoniegesang durchströmten Song in angenehmer Gelassenheit umeinander zu kreisen.
7. The Felice Brothers „Aerosol Ball“
Auf ihrem neuen Album frönen die Amerikaner wieder dem ausgelassenen Folkrock mit Akkordeon und Fiddle – und klingen dabei wie ein Haufen besoffener Sezessionskriegs-Deserteure.
8. Kornelius Flowers „Fire In The Air“
Über Flowers heißt es schon mal, er sei so etwas wie der Tom Petty von Trier. Das greift vielleicht etwas zu hoch, aber sein Album heißt sehr passend „Vintage Hedonist“.
9. Andy Shauf „The Worst In You“
Zwischen rauen Gitarren und süßlichen Streichern findet der kanadische Songschreiber mit der schüchternen Stimme verschlurfte Pop-Kleinode.
10. Neo Rodeo „Was auch immer es ist“
Gitarrenpop aus Freiburg im Breisgau, an den richtigen Stellen ein bisschen gefühlig und an anderen wunderbar auf den Punkt: „Jaja, es ist nicht so leicht, doch richtig schwer ist es auch nicht.“