Ihren Kontoauszug, bitte!
In Deutschland hält man sich lieber vornehm zurück. Was Maffay oder Westernhagen, Grönemeyer oder BAP verdienen, wissen die Herren selbst und vielleicht noch ihre Manager, aber die Zahlen bleiben unter Verschluss. Man will- gerade wenn man dank Tournee oder Hitalbum viel verdient hat -nicht gleich als „Abzocker“ dastehen. Und außerdem könnten ja Neider kommen, vom chronisch misstrauischen Finanzamt ganz zu schweigen.
Ganz anders in den USA: Dort ist man stolz auf seine Gewinne und gibt einigermaßen bereitwillig Auskunft. Allerdings ist der „Money Report“ des amerikanischen ROLLING STONE, der hier vorliegt, das Ergebnis von monatelangen Recherchen. Die Netto-Einnahmen der Stars im Jahre 2001 ergaben sich aus Gesprächen mit Plattenfirmen-Chefs, Managern, Anwälten, Agenten und Publizisten. Wo immer es möglich wat, wurden die Zahlen mehrfach überprüft und verifiziert. Trotzdem lassen sich natürlich einige Schätzungen und Ungenauigkeiten nicht vermeiden, zumal manche Großverdiener doch lieber im Verborgenen bleiben, ihre Zahlen aufblasen oder verkleinern – während andere erstaunlich offen und ehrlich sind.
Die Zahlen hier zeigen, was die Musikern von ihren Einnahmen aus Konzerten, Plattenverkäufen und Tantiemen noch auf dem Konto haben, wenn die Kosten für Tourneen und Aufnahmen bezahlt sind. Auch die Abzüge der Plattenfirmen für Marketing, Videos, Packaging und Promotion wurden abgezogen, ebenso wie die nicht gerade geringen Anteile von Managern, Agenten und Rechtsanwälten. Was dann am Ende wirklich übrig bleibt, ergibt den, ,Netto“-Gewinn.
Hilfreich bei der Recherche waren u.a. Magazine wie „Pollstar“ und „Billboard“, die den Popstars regelmäßig in die Brieftasche blicken – und natürlich all die Quellen, die unter dem Siegel der Verschwiegenheit pekuniäre Details preisgaben…