„Icon“: Die unendlich vielen Gesichter des Prince

Der Bildband „Icon“ demonstriert die Wandlungsfähigkeit des Musikers Prince

Natürlich war früher nicht alles besser, aber eines doch ganz sicher. Bis in die Nullerjahre wurden viele, viele Alben verkauft. Ob auf Vinyl oder CD. Mit dem Aufstieg von iTunes 2004 begann das Streamingzeitalter. Und es wurde immer weniger Alben verkauft. Und deshalb immer weniger Alben aufgenommen.

Prince hat von 1978 bis zu seinem Tod 2016 mehr als 40 Alben veröffentlicht. Den Ansatz des steten „Sich neu Erfindens“ nahm er sehr ernst. Mit jedem Album verordnete er sich eine neue Frisur, neue Farben, neue Kleidung (gut, am Ende blieb er über einige Jahre beim Afro plus Gesundheitsschuhe wegen der kaputten Hüfte).

Wer sich Prince-Fotos ansieht, erkennt genau, aus welchem Jahr es stammen muss. Vollbart? 1990. „Peach and Black“? 1987. „Slave“? 1995.

Prince – Fotostecke aus „Icons“:

Der Bildband „Icon“ versammelt unbekannte (und bekannte Fotos) von Prince ab 1978, zusammengestellt von Steve Parke, der über einen Zeitraum von 13 Jahren als Art Director im Paisley Park wirkte. Die Aufnahmen stammen unter anderem von Allen Beaulieu, der das Prince-Image des Strapsträgers ab „Dirty Mind“ von 1980 entscheidend mitprägen sollte. Auch Bilder des Niederländers Rob Verhorst, der Prince und seine Band bei Europa-Tourneen fotografierte, sind enthalten. Ihm gelang berühmte Foto des bebrillten Prince, der ihm beim „Sign O‘ The Times“-Konzert die Zunge rausstreckte.

Die Mode, die Frisur, der Blick

Das Buch vereint die Arbeiten von Obert Whitman, Greg Helgeson, Allen Beaulieu, Virginia Turbett, Denis Roszkowski, Patrick Harbron, Nancy Bundt, Govert de Roos, Rob Verhorst, Claude Gassian, Sophie Roux, Jimmy Steinfeldt, Mark Allen, Afshin Shahidi, David Corio, Dafydd Jones, Creg Brennan, Robert Risko und Steve Parke. Fotos von Jeff Katz, der vor allem zwischen den Alben „Parade“ (1986) und „Batman“ (1989), dazu vom Set des Kinofilms „Under The Cherrymoon“ 81986) einige der berühmtesten Aufnahmen von Prince machen sollte, fehlen leider. Dennoch: Ein lesenswerter Überblick über einen der wichtigsten Musiker des 20. Jahrhunderts – und einem, dem man heute auf den ersten Blick ansehen kann, was ihn bewegte, was er zum Ausdruck bringen wollte. Die Mode, die Frisur, der Blick.

Prince „Icon“

Prince: Icon: The Definitive Photographic Collection (Icons). ACC Art Books; 1. Edition (1. Oktober 2024)

ACC Art Books
Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates