„Ich habe eine PTBS“: Lady Gaga erzählt von ihrer psychischen Erkrankung

In New York besuchte die Sängerin ein Heim für obdachlose LGBT-Jugendliche und sprach dabei über ihre gesundheitlichen Probleme

Aus dem Archiv:Ein Beitrag von 2016

Dass Lady Gaga sich für die Heilung psychisch Erkrankter einsetzt, ist mittlerweile bekannt. Nun erzählte die Sängerin bei einem Interview in New York auch von ihren eigenen mentalen Einschränkungen, ganz konkret handele es sich dabei um eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS).

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Bereits vor zwei Jahren berichtete die Sängerin, dass sie im Alter von 19 Jahren von einem Mann vergewaltigt wurde, welcher 20 Jahre älter war als sie.

 „Ich habe das noch nie jemandem erzählt“

 In einem Interview mit NBC sprach sie am Montag über ihren Besuch in einem Heim für obdachlose LGBT-Jugendliche und erzählte hierbei: „Ich habe den Kids heute erzählt, dass ich an einer psychischen Störung leide, ich habe eine posttraumatische Belastungsstörung. Das habe ich bisher noch nie jemandem erzählt, aber jetzt ist es raus. Aber all die Liebe und Fürsorge, die ich sowohl durch Ärzte als auch durch meine Familie und Freunde erfahren habe, haben mir das Leben gerettet.“

 Jeder Tag ein Kampf

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Gagas Überraschungsbesuch beinhaltete nicht nur einen Auftritt, sondern auch ihre bewegende Rede, welche den Jugendlichen Unterstützung zukommen und Mut machen sollte: „Ja, ich habe eine psychische Erkrankung, und ich kämpfe jeden Tag damit. Doch ich sage mir auch jeden Tag: ‚Du bist tapfer, und du bist mutig‘“. Im Interview berichtete sie zudem: „Diese Kinder sind nicht nur obdachlos oder bedürftig; sehr viele von ihnen sind auch traumatisiert und wurden auf verschiedenste Art und Weise zurückgewiesen. Mein eigenes Trauma hat mir geholfen, andere besser zu verstehen. Es ist wahnsinnig wichtig, diese traumatisierten Kinder daran zu erinnern, dass sie geliebt werden und dass sie nicht alleine sind. Wir gehen diesen Weg gemeinsam.“ LGBT steht für Lesbian, Gay, Bisexual und Transgender. Menschen, die nach Selbstverwirklichung streben und dabei oft diskriminiert werden.

 „Ich dachte, Erwachsene wären eben so“

Die heute 28-jährige sprach zum ersten Mal vor zwei Jahren in Howard Sterns Radioshow über ihre Vergewaltigung, die ihr im Alter von 19 Jahren widerfuhr: „Ich besuchte eine katholische Schule, und dann passierte all dieses verrückte Zeug und ich dachte mir: ‚Okay, so sind Erwachsene also drauf?‘ Ich war wahnsinnig naiv.

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„Sowas passiert Menschen jeden Tag, was sehr erschreckend ist und extrem traurig dazu.“ Ihre eigene Erfahrung verdrängte Gaga zunächst, bis sich die Auswirkungen vier oder fünf Jahre später langsam zeigten; trotzdem hat sie sich über sieben Jahre lang niemandem anvertraut. „Ich war so traumatisiert, dass ich dachte: ‚Mach einfach weiter.‘ Weil ich da irgendwie rauskommen musste. Erst später merkte ich, dass das total verrückt war. Der Kerl war 20 Jahre älter als ich, ich war ein Kind.“

 Viele psychische Erkrankungen kommen schleichend

 Auch der Song „Swine“ von ihrem vorletzten Album „Artpop“ handelt von Vergewaltigung, wie sie im Interview enthüllte: „Im Song geht es um Wut, Rage und Leidenschaft, ich hatte einen großen Schmerz in mir, der einfach rausgelassen werden musste.“ Schon im November 2015 sprach Gaga einmal über die Vergewaltigung, welche „komplett verändert hat, wer ich war. Es hat meinen Körper verändert, meine Gedanken. Wenn du solch ein Trauma durchlebst, dann erleidest du nicht nur die unmittelbaren körperlichen Verletzungen; denn die seelischen Verletzungen zeigen sich oft erst Jahre später.“

Frazer Harrison Getty Images
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