Ian Gillan findet Black Sabbath wichtiger als Deep Purple und Led Zeppelin
Ian Gillan über die Wichtigkeit von Black Sabbath: „Ohne sie hätte es keinen Grunge oder Heavy Metal gegeben“.
Die „unheilige Dreifaltigkeit“: Ein Begriff, um unter anderem die drei britischen Bands und Rockikonen Black Sabbath, Deep Purple und Led Zeppelin zusammenzufassen. Ian Gillan, der nicht nur Mitglied von Deep Purple ist, sondern auch für ein Jahr Teil der Black Sabbath war, musste sich nun für die „wichtigere“ Gruppe entscheiden.
„Etwas unverwechselbares […]“
In einem Interview mit „The Sun“ sprach Ian Gillan nicht nur über das neue und 23. Deep-Purple-Album „=1“, sondern blickte auch auf die Musikgeschichte zurück. Auch wenn er findet, dass die „unheiligen Dreifaltigkeit“ eine Bezeichnung ist, die erstrangig von Musikjournalist:innen geprägt worden sei, stehe der Begriff für eine „unverwechselbare“ Kultur, erklärte der 78-Jährige: „Wir kannten sie, haben mit ihnen getrunken und sie haben in Worte gefasst, was jeder tat“. Einen besonderen Einfluss habe vor allem Black Sabbath gehabt, ergänzte Gillan. Damit würde die Heavy-Metal-Band sogar seine eigene Band Deep Purple und Led Zeppelin ausstechen: „In gewisser Weise waren Sabbath am wichtigsten, denn ohne sie hätte es weder Seattle (Grunge-Szene) noch Heavy Metal gegeben.“
Besonders Tony Iommis Qualitäten als Leadgitarrist haben dazu beigetragen, dass sich Black Sabbath auf den ersten Platz von Gillans Rangliste befindet: „Was Tony in jenen frühen Tagen ablieferte, war einfach fantastisch. Es war so kraftvoll“. Doch auch, wenn er Black Sabbath als kulturell am bedeutsamsten ansieht, betonte der Sänger ebenfalls den wichtigen Beitrag, den alle drei Bands in der Szene geleistet haben. Sie seien alle drei Pioniere der Musikgeschichte und hätten etwas getan, „was es vorher noch nie gegeben hat“, fügte er abschließend hinzu.
Ian Gillan über die Entstehung von „Smoke On The Water“
In dem besagten Gespräch reflektierte Ian Gillan ebenfalls über die Entstehung des Deep-Purple-Hits „Smoke On The Water“ aus ihrem 1972 erschienenen Album „Machine Head“. Dabei sei der Track eher aus der Not entstanden: „Wir brauchten noch sechs Minuten Musik, um das Album zu vervollständigen, und uns fehlte die Zeit. Wir hatten diesen Jam, also schrieben wir schnell einen Text, der eine biografische Darstellung der Entstehung von Machine Head war, und das war’s.“
Zum kommerziellen Erfolg kam es später durch einen Mitarbeiter von Warner Bros., Russ Shaw. Dieser besuchte „viele Monate“ nach der Veröffentlichung des Albums die Amerikatournee der Band und sah auf einem Konzert die Reaktion des Publikums auf den Hit: „Er versuchte herauszufinden, warum wir es nicht als Single veröffentlicht hatten. Natürlich war er sechs Minuten lang, sodass kein Radiosender ihn anfassen wollte. Wir kürzten ihn auf drei Minuten und 54 Sekunden und veröffentlichten ihn ein paar Tage später. Es wurde der meistgespielte Song der Welt zu dieser Zeit.“ Das Stück sei „ein sehr einfacher Song, sehr eingängig, ein tolles Riff“, weshalb er laut Gillan im Gedächtnis der Hörer:innen bleibt.