Hymne gegen Nationalismus

Die Kölner Band Erdmöbel veröffentlicht „Wir sind nicht das Volk“

Im Herbst 2019 veröffentlichte der Songwriter Stefan Stoppok in Kooperation mit Seawatch, der Seenotrettungsorganisation für Geflüchtete, ein berührendes Video zu seinem Song „Lass sie rein“. „Die vertriebenen Seelen, lass sie rein/ Die auf uns’re Liebe zählen, lass sie rein/ Die Vielen, die nicht mehr wissen wohin/ ohne Heimat, lass sie alle rein“, singt er da zu Bildern von einer Seawatch-Rettungsaktion.  Wie zu erwarten, erntete der Clip einen ziemlichen Shitstorm von Verschwörungstheoretikern, Nationalisten und Rassisten. So musste die Kommentarfunktion unter dem Video deaktiviert werden. „Es gibt genug Hass auf der Welt und mit Hass werden wir unsere Probleme niemals lösen, das hat noch nie funktioniert“, heißt es seitdem in einem Statement unter dem Song. 

 

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Ein paar Monate später, kurz bevor im griechischen Moria das Flüchtlingslager brannte, hatten einige Musiker*innen die Idee, in einer Solidaritätsaktion eigene Songs mit dem Titel „Lass sie rein“ aufzunehmen. Doch dann begann die Corona-Pandemie, und das Projekt lag erstmal auf Eis. Die Kölner Band Erdmöbel veröffentlichte ihren Beitrag, der nun den Titel „Wir sind nicht das Volk (Lass sie rein)“ trägt, heute Nacht als vierten Vorab-Track ihres neuen Albums „Guten Morgen, Ragazzi“, das am 20. Mai erscheinen wird.  

Obwohl in einer anderen Zeit geschrieben sei dieser Song „leider immer noch und wieder ganz erschreckend neu aktuell“, schreibt die Band zu dieser „Hymne gegen Nationalismus“.  „Nachdem mit dem Krieg gegen die Ukraine Nationalismus und Chauvinismus in Russland wieder offen die Häupter erhoben haben“, heißt es dort weiter, „kann man es nicht oft genug sagen. Ob in Russland oder anderswo: Ihr seid nicht ,das Volk‘! Niemand ist das Volk.“ Der Song sei „eine universelle Friedensbotschaft“, die zugleich Solidarität it allen Menschen einfordere, die zurzeit auf der Flucht sind. 

Es wäre doch toll, wenn unter dem sehr klug montierten Clip zu diesem sich aus der typischen Erdmöbel-Melancholie speisenden Song nicht wieder jede Menge Hasskommentare von intoleranten Trolls zu lesen wären. Da könntet ihr helfen: Geht einfach auf die YouTube-Seite und hinterlasst in der Kommentarfunktion unter dem Clip die Botschaft: Lass sie rein! 

 

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