Wenn Ihr beim Hurricane/Southside Hilfe braucht, fragt: „Wo geht’s nach Panama?“
Der Veranstalter des Hurricane und Southside Festivals hat ein neues Sicherheitskonzept entwickelt, das Besuchern die Möglichkeit gibt, schnell und unkompliziert Hilfe im Notfall zu erhalten.
Falls es beim Hurricane oder Southside Festival zu einem Problem kommen sollte, dann gibt es ab sofort „Schutz in Panama“. Das gab FKP Scorpio am Donnerstag (15. Juni) bekannt. Hinter der zunächst irritierenden Formel versteckt sich ein Sicherheitskonzept, das die Veranstalter von Hurricane, Southside, Highfield, M’era Luna, Chiemsee Summer, A Summer’s Tale und Deichbrand aus England importiert haben.
Hintergrund ist, dass Besucher der Festivals einfach und unkompliziert Hilfe bekommen sollen, wenn sie nötig wird. Demnach müssen sie an bestimmten Stationen wie Getränkeständen oder bei Security-Mitarbeitern einfach nur fragen: „Wo geht’s nach Panama?“. Dann werden sie von den Personen – die mit einem deutlich sichtbaren Bändchen mit Panama-Aufschrift ausgestattet sind – zu einem Ort gebracht, wo Sanitäter und Psychologen, aber auch Polizisten bereitstehen.Ungewöhnliche Beobachtungen ohne Angst melden
Wichtig ist, dass sie zuvor keine Auskunft darüber geben müssen, warum sie nach Hilfe verlangen. Dieser Umstand ist von großer Bedeutung, werden so zum Beispiel Straftaten auch deshalb nicht gemeldet, weil sich Opfer dies nach der Tat zunächst nicht trauen. Auch ungewöhnliche Aktivitäten, die auf mögliche Gewalttaten hindeuten, können so weitergegeben werden, ohne dass Panik ausbricht.
Marketingleiterin Katja Wittenstein: „Uns ist bewusst, dass ein Festival viel Spaß ist, aber auch eine ziemliche Reizüberflutung sein kann. Überall sind Menschen, es ist laut, es ist wuselig, es ist bunt… Eine ungewöhnliche Beobachtung oder eine Begegnung mit anderen Personen kann da auch mal als bedrohlich empfunden werden und sowohl Frauen als auch Männer können sich bedrängt oder belästigt fühlen.“Grün-violettes Armband mit dem Schriftzug Panama
Die Frage nach Panama ist eine niedrigschwellige Hilfestellung, ohne sich erklären zu müssen. Auf den Festivals soll die Infrastruktur bestmöglich genutzt werden, so dass die nächste Anlaufstelle schnell erreicht werden kann. In das Projekt involviert sind alle Bars, die Security-Mitarbeiter, die Festivaljobber und auch Polizei und Sanitäter. Alle, die den Weg nach Panama kennen, tragen ein grün-violettes Armband mit dem Schriftzug Panama.
„Panama soll helfen, das Festivalerlebnis noch sicherer zu machen. Dabei machen wir keine Unterschiede, ob Frauen oder Männer um Hilfe bitten oder warum. Wir können den Hilfesuchenden dann je nach Sachlage (Überforderung, Diebstahl, Bedrohung, Gewalt, sexueller Übergriff, …) auch Unterstützung durch Seelsorger oder ärztliche Hilfe, sowie das Einschalten der Polizei anbieten“, beschreibt Festivalleiter Jasper Barendregt die Hilfsmöglichkeiten vor Ort. „Idealerweise wird die Frage nicht gestellt werden müssen, aber falls doch, dann gibt es Schutz in „Panama“!“