Fotos: Hurricane Festival 2024 mit Ed Sheeran: Die ganz große One-Man-Show
Das Hurricane macht am Freitag seinem Namen wieder einmal alle Ehre: Zwar startet der Tag schwülwarm und noch trockenen Fußes mit Frank Carter & The Rattlesnakes, Ski Aggu und Me First & The Gimme Gimmes, doch schon bei Idles ziehen gegen 19 Uhr dunkle Regenwolken auf. Aus dem Tröpfeln wird ein heftiger Platzregen – den Musikern aus Bristol wird geraten, ihr Konzert frühzeitig zu beenden, Sänger Joe Talbot sieht das aber so gar nicht ein: „Ich dachte, wir sind auf einem Festival …“ Kurzerhand kommen ein paar Handtücher zum Einsatz, die Pedalboards werden nach hinten geschoben, sodass das notdürftig mit Ponchos vermummte Publikum zu Hits wie „Roy“, „Dancer“ und „Danny Nedelko“ im Matsch springen kann. That’s the spirit!
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Weniger Glück haben Fans von The Kooks, denn die River Stage wird vom insgesamt zwei Stunden andauernden Regen regelrecht geflutet und die Show muss ersatzlos ausfallen. Für The National bedeutet das über Deutschland hinwegziehende Sommergewitter dagegen nur eine kurze Verzögerung – Matt Berninger tut daraufhin sein Bestes, um den teils bis auf die Unterhose durchnässten Zuschauern trotzdem ein gutes Konzert zu bereiten. Auf Knien schlägt er in das stehende Wasser auf der Bühne, klatscht sich mit den Fans in den ersten Reihen ab und flucht über Donald Trump – spätestens bei „Fake Empire“, „Mr. November“ und „Terrible Love“, als der Himmel wieder aufklart, springt der Funke dann auch bei den in den hinteren Pfützen Stehenden über.
Ed Sheeran beim Hurricane: Alleinunterhalter par excellence
Für eine exklusive Festival-Show von Sängerin Ayliva zieht es einen Großteil des jüngeren Publikums vor die mittlerweile trockengelegte River Stage. Andere begeben sich noch einmal schnell für neues Schuhwerk und Pulli zum Zelt oder pilgern bereits für Ed Sheeran zur Forest Stage. Sein Auftritt kündigt sich mit einem Feuerwerk an, was folgt, ist der vom Musiker gewohnt eingängige und tanzbare Radiopop mit Hits wie „The A Team“, „Shape of You“ und „Bad Habits“. Seine souveräne Performance – allein mit Gitarre und Loop Station auf einer der größten Festivalbühnen Deutschlands – ist allerdings womöglich beeindruckender als die bekannten Ohrwürmer und überzeugt sogar jene, die sonst eher wenig mit dem Künstler anfangen können. Sheeran gibt sich mit einigen Anekdoten bescheiden, wenn er an seine Live-Anfänge in Deutschland zurückdenkt, erst mit dem zweiten Album sei sein Publikum auch hierzulande größer geworden. Zurecht, denn der Musiker ist eine unaufhaltsame One-Man-Show und in seinem Hurricane-T-Shirt zugleich bis ins kleinste Detail likeable.
Der Freitagabend endet für die einen auf der Wild Coast Stage bei Beats von Stella Bossi oder mit sportlicher Betätigung bei Kontra K. Der Rapper wärmt sein Publikum mit ein paar Übungen auf, damit es die anderthalbstündige Show auf dem inzwischen breiigem Boden noch gut übersteht. Rock und Rap – auch dieses Jahr ein würdiger Abschluss für den Festivalauftakt in Scheeßel.
Alle Eindrücke vom Freitag beim Hurricane Festival 2024 in der obenstehenden Galerie sehen!